In den letzten Monaten überschlugen sich die Meldungen, dass die Abholzraten im brasilianischen Amazonas-Regenwald enorm steigen. Auch die letztjährigen Flammeninfernos haben viele noch im Hinterkopf.
Mehrere Berichte indigener Völker zufolge nutzt die brasilianische Regierung die Corona-Krise, noch mehr Landraub zuzulassen. Nicht nur steigen die Entwaldungsraten während der Corona-Krise fröhlich weiter an, sondern indigene Völker, die quasi die letzte Instanz des Regenwaldschutzes sind, leiden unter der schlechten medizinischen Versorgung.
Doch das ist ein schmaler Grat. Natürlich ist Brasilien wirtschaftlich von dem Export landwirtschaftlicher Güter abhängig. Doch dieser Profit steht auf einem wackeligen Gerüst.
70 % des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts wird in Gebieten erwirtschaftet, die auf den Regen des Amazonas-Regenwalds angewiesen sind.
Durch Simulationen geht die Wissenschaft davon aus, dass bei einem Waldverlust von 20 – 25 % der Kipppunkt des Amazonas erreicht ist und er sich dadurch nach und nach in eine Savanne verwandelt. Dann ist auch Schluss mit dem so wichtigen Regen.
Dies könnte bei der momentanen Abholzrate in 10 – 15 Jahren erreicht sein.
Brasilien sägt sich förmlich wirtschaftlich den Ast ab, auf dem sie sitzen, nur um kurzfristige Profite einzufahren. Dabei gäbe es auch Wirtschaftsformen, die den Wald erhalten würden und trotzdem Einkommen versprechen. Agroforstwirtschaft ist ein gutes Beispiel dafür.
Titelbild (Bulldozer im Wald): SpencerWing / pixabay.de
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