2018 gab es reichlich Hiobsbotschaften. Die Arktis hat seit 1992 drei Billionen Tonnen Eis verloren. In Brasilien hat der neugewählte Präsident öffentlich angekündigt, den Regenwald zu vernichten.
Der aktuelle IPCC-Bericht zeigt die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels auf und attestiert, dass die Welt mit dem jetzigen Bemühen nicht einmal das 2°C-Ziel erreichen kann.
Es war mal wieder das wärmste Jahr der Wetteraufzeichnungen, Deutschland und Europa war extrem von der Dürre betroffen und in Kalifornien herrschten die schlimmsten Waldbrände aller Zeiten. Die Liste könnte man noch eine ganze Weile so weiterführen.
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Doch darauf soll der Beitrag eigentlich gar nicht abzielen. 2018 hatte nicht nur Negatives für den Klima- und Umweltschutz in petto. Es gab auch positive Nachrichten.
So viel Erneuerbare Energien wie noch nie!
Der Erneuerbare Energien Report 2018 hatte einige positive Überraschungen parat. Die Zahlen beziehen sich alle auf 2017, da der Bericht freilich nicht in die Zukunft schauen kann.
2017 waren weltweit 2.195 Gigawatt Leistung für erneuerbare Energien installiert. Das führte dazu, dass 26,5 % der weltweiten Elektrizität bereits erneuerbar ist. China hat mit 334 Gigawatt installierter Leistung die EU-28, die 320 Gigawatt installiert hat, bei den erneuerbaren Energien überholt.
Weltweit sind die erneuerbaren Energien für 10,343 Millionen Jobs verantwortlich. In Europa beschäftigt die Branche 1,268 Millionen Menschen. Deutschlandweit bringen die Erneuerbaren 332.000 Menschen in Lohn und Brot.
Tschernobyl gegen den Klimawandel
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl hat ganze Generationen geprägt. Wildscheinfleisch aus Bayern ist bis heute teilweise hochbelastet.
Unbeachtet von der Weltöffentlichkeit hat sich die Region fast zu einem Vorreiter der Klimabewegung gemacht. Das kommt vielleicht nicht ganz unfreiwillig, da fehlende Investitionen in das Gebiet für mehr Wildnis gesorgt haben. Dadurch haben sich teils seltene Wildtiere wieder angesiedelt.
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Zwar sind die Wildtiere noch hoch strahlenbelastet. Lustigerweise überwiegen die positiven Effekte, dass der Mensch die Wildtiere in Ruhe lässt, die der Strahlenbelastung.
Ende 2018 wurde in der Nähe des ehemaligen Atommeilers außerdem ein Solarkraftwerk eröffnet, das 2.000 Wohnungen mit Strom versorgt. Weitere erneuerbare Energieparks sollen folgen.
Neue Klimabewegungen
Durch die vielen Klimawandelleugner, die sogar in der Weltpolitik angekommen sind, hat sich auch der Widerstand gegen diese Ewiggestrigen erhöht. Weltweit.
In Deutschland waren es die Proteste um den Hambacher Forst, die vermutlich eine neue Generation an Klimaprotestlern hervorgebracht hat. In Großbritanien haben sich „The Extinction Rebellion“ gegründet. In den USA macht die Green new Deal Bewegung politischen Druck und Dank Greta Thunberg gibt es weltweit Schulstreiks für mehr Generationengerechtigkeit in der Klimafrage.
Weltweites Wirtschaftswachstum gestoppt
Für Ökonomen ein Horrorszenario, für das Klima eine Atempause. 2018 hat laut dem OECD das Wirtschaftswachstum seinen Höhepunkt erreicht.
Das könnte der richtige Zeitpunkt sein, die Definition von Wirtschaftswachstum und Wohlstand zu überdenken. Ist es denn wirklich ein richtiges Wachstum, wenn es nur darauf beruht Millionen alte Rohstoffe zu verfeuern? Ich denke nicht. Wirtschaftswachstum muss aus reellen Werten und Rohstoffen, die unendlich (sprich recycelbar) sind geschaffen werden.
Dabei wird man allerdings nicht um eine Verteilungsfrage herumkommen. Zuerst sollte man sich in dem Kontext jedoch fragen, ob es gesellschaftlich überhaupt notwendig ist, dass 20 % der Menschen 93,9 % des Vermögens besitzen. Ich denke nicht.
Viele Staaten produzieren weniger CO₂
Es ist noch verdammt viel zu tun, um die CO₂ Ziele aus Paris zu erreichen. Doch im Jahr 2017 haben einige Länder weniger CO₂ ausgestoßen, von denen man es eher nicht erwarten konnte.
In den USA ist der Ausstoß beispielsweise um 0,5 % zurückgegangen. In Mexiko stolze 2,9 %. Die Ukraine konnte ganze 10,1 % Ersparnis erzielen. Das liegt unter anderem an den Plänen, bis 2050 100 % erneuerbare Energien zu verwenden und das die Kohleproduktion in der Ukraine kontinuierlich zurückgefahren wird.
Leider muss ich die Euphorie bremsen. Denn weltweit hat der CO₂ – Ausstoß im Jahr 2017 um 1,6 % zugenommen
Umweltschutz-Technologien haben sich verbessert
Wie Mongabay berichtet gab es 2018 im technischen Umfeld von Umweltschützern enorme Verbesserungen.
So gibt es nun Algorithmen, die Tiere, welche in Fotofallen aufgenommen wurden, automatisch kategorisieren können. Selbstlernende Algorithmen können sogar Bilder von Wärmekameras auswerten.
Drohnen überwachen Naturschutzgebiete und decken Wilderer oder Waldbrände auf. Satelliten helfen bei der Überwachung von Fischereischiffen. Und vieles mehr.
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Titelbild: avi_acl