Die globale Erwärmung ist real! Sie ist die drängendste Bedrohung, die es gibt! Sie passiert jetzt! Und wir sind alle betroffen! Alle! Und doch wird dieses Problem nicht mit der nötigen Wichtigkeit behandelt. Vor allem nicht von der US-Politik. Anlässlich des Statements des US-amerikanischen Senators Marco Rubio, dass das Handeln gegen den Klimawandel die Wirtschaft “zerstören“ würde, sollte man sich einmal genauer mit dem Thema befassen – und klarstellen, wieso Marco Rubio ein falsches Spiel betreibt.
*Dies ist ein Gastbeitrag von Tim, einem Schüler aus der 11. Klasse einer Fachoberschule*
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Klimawandel betrifft uns alle
Inwiefern kann man der Überzeugung sein, dass es schlecht für die Wirtschaft wäre, wenn Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden – also man ökologisch und umweltbewusst handelt? Es können doch nicht nur die etwas höheren Preise für die nachhaltigen, neuen Innovationen sein, die er damit meint, oder? Auf jeden Fall ist es ein Thema, dass jeden einzelnen Tag etwas aktueller wird, und jeden – wirklich jeden – betrifft.
In der Wirtschaft gibt es mehrere Faktoren, die beachtet werden müssen, um erfolgreichen Handel zu betreiben. Es heißt immer, andere Aspekte wie maximaler Gewinn oder Marketing seien wichtiger als nachhaltiges Wirtschafen und würden sich gegenseitig ausschließen. Damit rechtfertigen viele ihre Überzeugung, dass umweltbewusstes Handeln die Wirtschaft gefährdet, beziehungsweise zerstört. Wie bereits erwähnt kann jedoch nicht geleugnet werden, dass die Erderwärmung real ist. Fast alle Wissenschaftler sind sich zu mindestens darüber einig. Glücklicherweise wurden bereits deshalb viele Maßnahmen ergriffen und Gesetzte verabschiedet, beispielsweise die zunehmende Verwendung von erneuerbarer Energien oder das 2 °C – Ziel beim Pariser Klimaabkommen.
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Jedoch sehen Politiker wie Senator Marco Rubio das Problem als zu teuer an, andere, wie der mächtigste Mann der Welt leugnet, dass es überhaupt so etwas wie die globale Erwärmung gibt. Laut ihm ist es eine Erfindung der Chinesen, und Umweltschutz sei jetzt im Trend bei Politikern als Ausrede um mehr Steuern einnehmen zu können. Außerdem würden Organisationen wie die Eviromental Protection Agency (EPA) mehr Schaden anrichten, als sie zu verhindern versuchen. Doch ein Staat benötigt ja sowieso Steuereinnahmen. Wieso wird die Arbeit besteuert (Lohnsteuer) und nicht lieber umweltschädliches Verhalten?
Gehen durch Umweltschutz Arbeitsplätze verloren?
…das ist ein Argument, dass viele benutzen, um sich von ökologischen Veränderungen abzuschirmen. Bei technischen Innovationen ist es bisher immer dazu gekommen, dass ein kleiner Teil der Menschen arbeitslos wurden. Diese Quote ist aber im Gesamtbild der Arbeitslosigkeit minimal. Noch dazu ist oftmals das Gegenteil der Fall: Innovationen haben bis Dato immer zu mehr oder anderer Arbeit geführt. In einem auf Umweltschutz bedachten Wirtschaftssystem wäre Kapitalwachstum auch nicht mehr die höchste Priorität, was wiederum zu mehr Spielraum für Arbeitsplätze führt. Nehmen wir den Suchmaschinenanbieter Ecosia. Diese zahlen sich keine Rendite aus, sondern pflanzen stattdessen Bäume. Das schafft zusätzliche Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft.
Hinzu kommt der Profit, den die Unternehmen machen könnten, wenn sie diejenigen wären, die diese Innovationen zuerst auf den Markt bringen (zum Beispiel im Bereich Solarenergie, Trinkwasserschutz oder Verwendung ökologisch angebauter Rohstoffe).
Der BIP und der Klimaschutz
Am BIP (Bruttoinlandsprodukt – der jährliche Wert an allen Dienstleistungen, die in einem Jahr in einem Land produziert werden) wird in der öffentlichen Meinung gerne gemessen, wie gut die Wirtschaft in einem Land funktioniert. Es wird als Gefahr angesehen, wenn das BIP sinken könnte. Jedoch geht das BIP auch hoch, wenn zum Beispiel der Schaden einer Naturkatastrophe behoben werden muss (wie beispielsweise gerade Hurrikan “Michael“ in Florida ganze Orte zerstört und Menschen getötet hat). Diese Menschen fehlen anschließend aber um zu konsumieren und zu arbeiten. Der BIP ist vielleicht nicht immer die richtige Messgröße um Wohlstand und Wirtschaftlichkeit zu definieren.
Was passiert wenn wir uns nicht um die Umwelt sorgen?
…dann geht die Welt unter! Okay, nicht ganz, irgendwann wahrscheinlich dann aber schon. Trotzdem mal angenommen, wir würden jetzt manchen Politikern und Verschwörungstheoretikern glauben, dass die Wirtschaft viel weniger “destroyed“ ohne Umweltschutz wäre. Man glaubt ihnen…unternimmt nichts mehr für die Umwelt…und wartet ein paar Jahre ab: Mal ganz von den vielen, dann ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten abgesehen, alleine aus menschlicher Sicht gäbe es unzählige verheerende Auswirkungen.
Luft und Wasserverschmutzungen erzeugen Krankheiten wie Atemwegserkrankungen, Krebs, Herzinfarkte, Infektionen, Vergiftungen und viele mehr. Die Gesundheitskosten zur Behandlung würden durch die Decke schießen – das wäre dann zum Beispiel schlecht für die Wirtschaft, sehr schlecht. Immer mehr Länder haben mit fehlenden Fachkräften im Bereich Medizin & Pflege zu kämpfen. In Amerika würden sich Krankheiten durch die vielen nicht krankenversicherten Patienten zu humanen Katastrophen wandeln. Man muss nicht erst US Senator werden um zu erkennen, dass allein der gesundheitliche Aspekt bei geringen umweltschützenden Maßnahmen, die Wirtschaft in viel schwerwiegenderer Weise zerstören wird.
Das IPCC hat ausgerechnet, dass selbst bei einer Erwärmung von 2 °C enorme Landflächen einfach im Wasser verschwinden würden. Bei einem Anstieg um einen Meter wäre Niederlande nicht mehr zu retten, die Nordseeküste ebenfalls nicht. Der Hamburger Hafen wäre dann direkt am Meer. Das bedeutet weniger Anbaufläche, weniger Wohnfläche bei steigenden Einwohnerzahlen. Bei einem noch krasseren Temperaturanstieg von 4°C (auf den wir zusteuern) würden viele Länder, auch in Europa zu Wüsten werden. Was das für die Nahrungsmittelproduktion bedeutet kann man sich denken. Welche Flüchtlingsströme das produziert, auch. Wasser ist jetzt schon in den meisten Regionen der Welt Mangelware. Selbst Deutschland als sehr wasserreiches Land leidet dieses Jahr unter extremer Dürre. Sodass sowohl die Schifffahrt pausieren muss, als auch in einigen Regionen das Trinkwasser zeitweise nicht mehr ausreicht, um die Einwohner ohne externe Lieferungen zu versorgen.
Wer ernsthaft annimmt, dass man unter diesen Bedingungen auch noch in 100 Jahren Wirtschaftswachstum erzielen kann, macht sich etwas vor.
Umweltschutz ist gut für die Wirtschaft
Man erkennt also, im Endeffekt ist Umweltschutz langfristig gut für die Wirtschaft. Die einzige Hürde, die noch überwunden werden muss ist, wann das von den Leuten erkannt wird. Politiker, Unternehmen, Nationen. Jeder wäre klar im Vorteil (bzw. würde sinnvoll und effizient wirtschaften), wenn er sich jetzt in kleinen Schritten umstellen würde. Der Arbeitsmarkt wird massiv profitieren durch Importe und Exporte von umweltschützenden Gütern, Dienstleistungen und dem Wachstum von erneuerbaren Energien. Zusätzlich würden wir uns nicht die wirtschaftlichen Grundlagen in der Zukunft zerstören.
Natürlich erfordert der Wandel Investitionen, wenn man in der Wirtschaft den Faktor Nachhaltigkeit und Umweltschutz mit an erste Stelle schiebt. Aber ein guter Wirtschafter erkennt, dass es sich relativ bald schon enorm auszahlen wird. Noch dazu überwiegen die ganzen wirtschaftlichen, technologischen und gesundheitlichen Folgen die Kosten ganz offensichtlich.
Wenn es die Politik und Unternehmen selbst nicht schaffen, müssen die Leute an der Kasse abstimmen. Doch das erfordert aufgeklärte Verbraucher, was nicht minder schwierig ist. Es gibt also noch einiges zu tun.
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Titelbild (New Yorker Börse): skeeze