Ein Faultier, das in einem Regenwaldbaum hängt

13 Möglichkeiten, den Regenwald von zu Hause aus zu schützen!

Der Regenwald ist ein relativ abstrakter Begriff für uns Europäer, die keinen Regenwald besitzen. Auch Urwald gibt es in Europa so gut wie keinen. Trotzdem sind auch wir hier dafür verantwortlich, dass der Regenwald erhalten bleibt. Nur mit weltweiter Unterstützung kann er vor der vollständigen Vernichtung geschützt werden.

Diese Tipps zielen zwar darauf ab, den Regenwald zu schützen, sie dienen ebenfalls dazu, Wälder in anderen Gebieten zu erhalten. Am Ende des Artikels findest du noch eine englischsprachige Infografik, die alle Möglichkeiten noch einmal visuell zusammenfasst.

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1. Iss weniger und hochwertigeres Fleisch!

Der gestiegene Fleischkonsum ist ein echtes Problem für den Regenwald. Vor allem der Bedarf auf Kraftfutter (Soja) übt einen enormen Druck auf die Wälder dieser Welt aus. Die Anbauflächen in den fleischproduzierenden Ländern reichen bei weitem nicht aus um den Futtermittelbedarf zu decken. Deutschland importiert zum Beispiel 6,4 Mio. Tonnen Soja im Jahr. Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) schätzt, dass 65 % der Zerstörung des Amazonas-Regenwalds auf Viehzucht und deren Futterproduktion zurückgeht.

Dass die Veganer und Vegetarier mit ihren Sojaprodukten ebenfalls für die Regenwaldvernichtung verantwortlich sind, ist übrigens falsch und nur ein Rechtfertigungsargument der Gegenseite. Die Sojaproduktion in Deutschland würde locker ausreichen für die veganen Alternativen. Meistens kommen die veganen Sojaprodukte auch aus der EU, weil diese überwiegend Bioqualität besitzen.

Wer gar nicht auf Fleisch verzichten kann, sollte zumindest weniger und hochwertigeres Fleisch konsumieren. Beim normalen Biosiegel ist lediglich eine Sojazufütterung von 10 % erlaubt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft Fleisch mit dem Neuland, Naturland, Bioland oder Demeter Siegel. Bei diesen Siegeln ist eine Zufütterung von importierten Soja verboten.

2. Kaufe weniger Palmöl

Das Thema Palmöl ist verzwickt. Einerseits ist die Palmölpflanze sehr effektiv, effektiver als andere Ölpflanzen. Andererseits hat der günstige Preis für Palmöl dafür gesorgt, dass das Öl als Geschmacksträger mittlerweile in vielen Produkten vorhanden ist, die früher überhaupt keinen Ölzusatz benötigten. Wegen den Tensiden ist Palmöl ebenfalls in vielen Reinigungsprodukten anzutreffen. Wegen seinem hohen Fettgehalt findet es auch in Kosmetikprodukten Anwendung.

Palmölpflanzen können allerdings nur in tropischen Breiten angepflanzt werden, was dazu führt, dass vor allem in Indonesien und Malaysia große Teile des Regenwaldes abgeholzt worden sind,  um Palmöl-Plantagen anzulegen. Das vernichtet nicht nur wichtigen Regenwald, sondern auch Nahrungsgrundlagen für viele vom aussterben bedrohte Tiere.

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Als Verbraucher sind palmölfreie Produkte leider relativ schwer herauszufinden. Der WWF geht davon aus, dass jedes zweite Produkt im Supermarkt Palmöl enthält. Es gibt eine EU-Vorschrift, die es erleichtert, Palmölprodukte zu identifizieren, weil die Inhaltsstoffe exakt angegeben werden müssen. Leider muss man hier ein halber Experte sein, um hier den Durchblick zu bewahren. Der WWF hilft auf einer englischsprachigen Seite weiter, welche Produkte und welche Bezeichnungen auf Palmöl hinweisen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auch hier zu Bio-Produkten greifen. Vor allem bei Schokolade, Instant-Produkten und Tiefkühlkost.

3. Konsumiere lokale Produkte

Der Hofladen kommt langsam wieder in Mode. In vielen Städten gibt es Urban Gardening Projekte, solidarische Bauernhöfe sind auch keine Seltenheit mehr und in manchen Regionen ist die Biokiste der große Renner. Darüber hinaus gibt es immer noch den klassischen Wochenmarkt.

Auslage auf dem Wochenmarkt

Think global, buy local 🙂
Bild: brigwa

Je höher der Anteil der regionalen Produkte in deinem Alltag ist, desto geringer ist der Anbaudruck in fremden Regionen. Also auch im Regenwald. Zusätzlich werden Transport-Emissionen vermieden (je nach Transportmittel zum Hofladen), lokale Wertschöpfung geschaffen und hauptsächlich Produkte konsumiert, die im Moment, witterungsbedingt, wachsen.

4. Optimiere deine Transportmittel

Der Individualverkehr ist vor allem in der Stadt zum Scheitern verurteilt. Lange Zeit haben sich die Menschen durch ihr Auto definiert und die Individualmobilität als Zeichen der Freiheit gesehen. Diese Freiheit ist aber nicht mehr viel wert, wenn es jeder macht. Das führt zu Dauerstau und eben nicht mehr zur freien Fahrt für freie Bürger. Da kann das Verkehrsministerium die Autobahn auch 10-spurig ausbauen. Das wird nichts mehr bringen.

Der Verkehr muss effektiver werden. Autos stehen in 95 % der Zeit nur herum. Wenn sie fahren, benötigen sie überproportional viel Fläche pro transportierter Person. Doch auch für den Regenwald hat der extrem gestiegene Individualverkehr große Auswirkungen. Autos bestehen zu großen Teilen aus Aluminium. Die Herstellung von Aluminium benötigt sehr viel Bauxit, das oft im Regenwald abgebaut wird. Das Einschmelzen benötigt enorme Mengen an Energie. Das geförderte Öl zerstört die Umwelt. Obwohl wir Deutschen relativ wenig Öl aus Regenwaldgebieten importieren, erhöht die Nachfrage auch die Produktion. Dadurch wird es lukrativer Ölvorkommen im Regenwald anzuzapfen. Und davon gibt es leider genug.

Dann gibt es noch die Beimischung von Bioethanol, das aus Pflanzen hergestellt wird. Da unsere eigenen Landflächen nicht ausreichen um Bioethanol für Benzin herzustellen, wird auch in diesem Bereich viel aus Regenwaldgebieten importiert. Solltest du einen Benziner besitzen, tanke bitte nicht E10. Hier sind 10 % Bioethanol beigemischt, in SuperBenzin „nur“ 5 %.

Versuche deshalb dich vor allem zu Fuß oder mit dem Rad fortzubewegen. Mittlere Strecken können mit dem ÖPNV zurückgelegt werden und weite Strecken mit dem Fernbus oder der Bahn. Solltest du doch auf das Auto zurückgreifen müssen, biete die Fahrt doch wenigstens in den gängigen Mitfahrzentralen an. Das spart nicht nur Geld, sondern erhöht die Effektivität des Transportmittels Auto ungemein. Vielleicht bleibt dann auch der ein oder andere Euro übrig, um die Emissionen auszugleichen.

5. Weniger Produkte mit Metallen und seltenen Erden kaufen

Gold, Aluminium, Diamanten und viele seltene Erden kommen in Regenwaldgebieten vor. Einige Minen konnten immer wieder mit enormen Protesten verhindert werden. Wenn die Nachfrage nach diesen Rohstoffen nicht nachlässt, können diese Gebiete nicht mehr gehalten werden. 78 % des Goldes werden für die Herstellung von Schmuck verwendet und somit zum verschwenderischen Vergnügen.

Aber auch unsere technischen Geräte benötigen Metalle und seltene Erden. Deshalb sollte man sich schon die Frage stelle, ob es denn immer das neueste Smartphone, PC, Tablet sein muss?

Viele technische Geräte lassen sich viel länger betreiben, als wir sie derzeit nutzen. Außerdem gibt es vor allem im PC- und Smartphone-Bereich zahlreiche Anbieter, die gebrauchte Geräte generalüberholt und mit Garantie verkaufen. Der Markt ist so groß, dass zum Beispiel Amazon höchstpersönlich schon eingestiegen ist.

In einigen Städten gibt es auch sogenannte Repair Cafés. Hier helfen technisch versierte Menschen kaputte Geräte zu reparieren. In manchen Städten gibt es auch „Umsonstläden“, bei denen man funktionstüchtige, aussortierte Geräte abgeben, aber auch finden kann.

6. Minimalismus ist Trumpf

Obwohl es sie schon seit 1960 gibt, wird die Minimalismus-Bewegung erst jetzt langsam gesellschaftlich akzeptiert. Zahlreiche Autoren, Youtuber und Filmemacher sind auf den Zug aufgesprungen und werben für den Minimalismus.

Minimalismus bedeutet vor allem Konsumverzicht. Wirklich nur das zu besitzen, was man benötigt. Das entlastet auch den Geist. Es entlastet aber vor allem die Umwelt. Das nachhaltigste Produkt ist das, das nie hergestellt werden musste!

7. Richtig recyceln

Auch wenn die Recyclingbranche sich nicht immer mit Ruhm bekleckert, ist Recycling ein wichtiges Instrument, um die Nachfrage nach Rohstoffen zu bedienen, ohne die Natur dafür zusätzlich zu belästigen.

Wird beispielsweise das Gold und die seltenen Erden aus deinem Smartphone recycelt, macht das die Eröffnung einer Mine im Regenwald wieder ein bisschen unrentabler. Außerdem wird uns bei der steigenden Nachfrage, bei endlichen Rohstoffen, sowieso nichts anderes übrig bleiben, als eine Kreislaufwirtschaft umzusetzen.

8. Nutze Ecosia als Suchmaschine

Eine sehr einfache Methode um Regenwald wieder aufzuforsten ist, Ecosia als Suchmaschine zu verwenden.

So funktioniert Ecosia: Für die Websuche verwenden, Suchanzeigen generieren Werbeeinnahmen, Ecosia pflanzt damit Bäume

Und natürlich stündlich, die Spendenbox auf Blog2Help betätigen. Diese kennen bloß die englischen Kollegen, die die Infografik (siehe unten) erstellt haben, nicht 🙂

9. Pflanze Bäume (lass pflanzen)

Sehr einfach, aber so genial. Wer Wald möchte, sollte natürlich Bäume pflanzen.

Der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Der Zweitbeste ist jetzt!

Da es nicht sehr effektiv wäre, in den Regenwald zu fliegen, um Bäume zu pflanzen, gibt es tolle Organisationen, die das für dich übernehmen. Der Preis für einen Baum fängt bei 10 Cent an.

10. Unterstütze indigene Völker

In unserem Sprachgebrauch kennt man sie als „Ureinwohner“. Allerdings ist indigene Völker die korrekte Bezeichnung.

Studien haben herausgefunden, dass Wälder in denen indigene Völker wohnen, zwei- bis dreimal niedrigere Abholzraten besitzen als Gebiete ohne deren Besiedlung. Natürlich ist es von Deutschland aus schwer, Solidarität zu indigenen Völkern zu bekunden. Allerdings arbeiten viele Organisationen wie OroVerde mit indigenen Völkern eng zusammen. Darüber hinaus gibt es immer mal wieder Petitionen, bei denen man indigenen Völkern politisch helfen kann.

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Vor allem in den Städten Berlin und Bonn gibt es regelmäßig Konferenzen und Workshops, auf denen man auf indigene Menschen treffen kann. Hier kann man ins Gespräch kommen und sie moralisch unterstützen oder erfragen, wie man ihnen noch helfen kann.

11. Rede über die Regenwaldzerstörung

Das Thema Regenwald war eine Zeitlang mal groß in den Medien und in den Köpfen verankert. Das ist leider nach und nach verschwunden. Zeit das zu ändern!

Rede mit deinem sozialen Netzwerk offline und online über das Thema Regenwaldzerstörung und wie sie helfen können. (Ein guter Schritt wäre es diesen Artikel zu teilen 😀 )

12. Mische dich demokratisch ein!

Politiker leben oftmals in ihrer Lobbyblase. Wenn du ihnen nicht sagst, dass dir das Thema Regenwald- und Umweltzerstörung wichtig ist, wissen sie es schlichtweg nicht. Sprich mit deinem Bundestags- und Europaabgeordneten darüber, wenn er wieder im Wahlkreis ist. Verfasse Briefe an Politiker und Ministerien. Twittere sie an, schreib Mails und nimm an Petitionen und Demonstrationen teil!

13. Immer positiv bleiben!

Auch wenn der Kampf gegen die Regenwaldzerstörung, gegen Klimawandel-Leugner, gegen Umweltzerstörung und so weiter manchmal ermüdend und zermürbend ist, versuche positiv und gesund zu bleiben. Die Welt braucht deine Kraft um sie zu einer Besseren zu machen!

13 Möglichkeiten, den Regenwald von zu Hause aus zu schützen! – Infografik

Die Inspiration dieses Blogbeitrags ist auf folgende Infografik zurückzuführen:

Infografik 13 Möglichkeiten den Regenwald zu schützen

Bitte Infografik anklicken für Großansicht!

Bildquelle: moretreeslessassholes.org

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Titelbild (Faultier): minkewink

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