Südaustralien hat etwas Erstaunliches geschafft: Seit 2018 gab es keinen Stromausfall in ihrem Netz. Nicht eine Sekunde!
Zum Vergleich: im relativ stabilen Stromnetz Deutschland musste jeder von uns im Jahr 2019 durchschnittlich 12,2 Minuten ohne Strom auskommen.
Doch wie wurde das Sorgenkind Südaustralien zu so einem Musterschüler?
Nachdem 2016 heftige Unwetter zu extremen Stromausfällen geführt haben und Südaustralien besonders betroffen war, hat sich die Regierung überlegt, wie man das Stromsystem stabiler machen und externe Abhängigkeiten verringern kann.
Obwohl vereinzelte Medien und laute Stimmen in Social Media die erneuerbaren Energien die Schuld gaben, hat die Regierung enorm auf den Ausbau von erneuerbaren Energien gesetzt. Um das Netz zu stabilisieren wurden Kurzzeitspeicher ausgebaut.
So gibt es drei große Batteriestandorte in Südaustralien, die für die kurz- und mittelfristige Netzstabilisation da sind. Außerdem wurde das Stromnetz modernisiert und auf sogenannte virtuelle Kraftwerke gesetzt. In Deutschland sagt man dazu wohl „intelligentes Stromnetz“.
Aber nicht nur die Ausfallzeiten sind in Südaustralien auf 0 Stunden seit 2018 gesunken, sondern auch der Stromverlust. In Deutschland kennen wir das leidige Thema: Scheint zu viel Sonne oder weht zu viel Wind, werden die Anlagen abgeschaltet und wir verursachen volkswirtschaftliche Kosten. Durch die Speicherung der Energie hat es Südaustralien geschafft, auch genau 0 Megawatt an Energie zu verlieren seit 2018.
Südaustralien ist in den letzten 12 Monaten zum absoluten Spitzenreiter für Erneuerbare Energien geworden. 62 % ihrer Elektrizität wird stand heute durch Solar & Wind erzeugt. Plan ist es, dieses Jahr durch Solarzubau schon auf 100 % zu kommen.
Auch Preislich kann sich das Engagement sehen lassen. So sind die Stromkosten im Schnitt um 303AUS-$ pro Haushalt gesunken.
Australien selbst möchte bis 2030 100% seiner Energie erneuerbar herstellen. Dieses Ziel erreicht man vermutlich schneller. Außerdem möchte man auf 500 % seiner Energie kommen, um zum Hauptexporteur von erneuerbarem Wasserstoff zu werden.
Quellen: CleanTechnica, RenewEconomy | Titelbild (Solardach): fietzfotos