Knapp ein Jahr, nachdem eine Kooperation aus BOS Deutschland und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung angekündigt hat, eine Palmölplantage in Borneo zu kaufen (ich berichtete), um daraus wieder Regenwald zu machen, gibt es erste Erfolge zu vermelden.
Dabei haben sie nicht irgendeine Plantage gekauft, sondern ein Teilstück, das zwei Naturschutzgebiete voneinander getrennt hat. Durch die Renaturierung des Teilstücks können wilde Tiere wieder von einem Gebiet ins nächste wandern. Das erleichtert die Nahrungs- und Paarungssuche. Außerdem werden sie nicht illegalerweise getötet, wenn sie sich in die Plantage verirren.
85 ha Plantagenwald wurden gekauft und in diesem Jahr schon 50 ha mit 8.000 einheimischen Bäumen bepflanzt. Etwa die Hälfte der gepflanzten Bäume gehören zur Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae), die im Tieflandregenwald Borneos bis zu 80 % des natürlichen Kronendachs ausmachen und somit das Rückgrat des ursprünglichen Ökosystems darstellen. Diese Baumarten sind durch die Übernutzung durch die Holzindustrie weitgehend aus der Fläche verschwunden und würden sich von selbst – wenn überhaupt – erst nach vielen Jahrzehnten wieder auf der bislang komplett entwaldeten Plantagenfläche ansiedeln.
Zusätzlich werden zahlreiche Baumarten gepflanzt, die Früchte für Wildtiere produzieren oder andere wichtige Funktionen erfüllen, indem sie Bodenverbesserung durch Stickstoffanreicherung oder die schnelle Entwicklung eines geschlossenen Kronendachs vorantreiben.
Das Projekt zeigt, dass man mit gezielten Maßnahmen vor Ort große Wirkungen entfachen kann. Wer für dieses Projekt spenden will und damit weitere Palmölplantagen gekauft und umgewandelt werden können, kann das auf der Seite von BOS-Deutschland tun.
Fordere jetzt deine*n (EU- oder Bundestags-)Abgeordnete*n mit einer Protestpostkarte auf, sich mehr für Umwelt-, Arten- und Klimaschutz einzusetzen: https://postkartenprotest.de/produkt/klima-arten-umweltschutz/
Quelle: BOS Deutschland e.V | Titelbild (Palmölplantage): RFF