Alle, die in den letzten Wochen meinen Blog verfolgt haben wissen vermutlich, dass gerade in der EU über neue Agrarsubventionen verhandelt wird. Deutschland setzt sich bisher für weniger ambitionierte Klima-, Arten- und Umweltschutzziele ein.
Eigentlich will die EU noch in diesem Monat einen Kompromiss ausgehandelt haben, wie es weitergeht, doch die Verhandlungen stecken fest. Jetzt kommt auch noch ein harscher Bericht des Europäischen Rechnungshofs hinzu, der belegt, dass die Klimaschutzmaßnahmen der EU-Agrarsubventionen verpuffen.
Obwohl mehr als 100 Milliarden Euro zwischen 2014 und 2020 in Klimaschutzmaßnahmen geflossen sind, sind die Treibhausgasemissionen seit 2010 in der Landwirtschaft nicht mehr zurückgegangen.
Der Rechnungshof schlägt einige Maßnahmen vor, damit die Subventionen zukünftig mehr dem Klimaschutz dienen und nicht mehr verpuffen.
So sollen Landwirtschaftsbetriebe für eine langfristige Kohlenstoff-Bindung belohnt werden. Die Wiedervernässung von Mooren soll gefördert und die Umwandlung von Moorböden zu Landwirtschaftsfläche unterbunden werden.
Darüber hinaus sollen die nationalen Strategiepläne der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 danach bewertet werden, ob sie dazu beitragen die Umwelt- und Klimaziele der EU zu erreichen. Ein jährlicher Bericht soll überprüfen, ob die Maßnahmen EU-weit wirksam sind.
Außerdem soll die EU-Kommission Konzepte vorlegen, wie die klimaschädlichen Emissionen aus der Tierhaltung und Düngung vermindert werden können. Weitere Vorschläge soll sie machen, inwieweit man die Verursacher von Treibhausgasen direkter zur Verantwortung ziehen kann.
Es lohnt sich also noch den Druck zu erhöhen, weshalb ich mich freuen würde, wenn du eine Protestpostkarte für eine bessere Agrarsubventionspolitik an eine*n Abgeordnete*n oder ans Landwirtschaftsministerium sendest. Das sollte aber zügig geschehen: https://postkartenprotest.de/produkt/gap-agrarpolitik/
Quellen: agrarheute, tagesspiegel | Titelbild (Traktor versprüht Gülle): planet_fox