Es wird gerne propagiert, die Gesellschaft ist dank Klima-, Gender-Diskussionen, Rassismus- und Flüchtlingsdebatten usw. gespalten.
Dabei glaube ich, dass eine gute Gesellschaft, diese Diskussionen nicht nur aushält, sondern auch die richtigen Schlüsse daraus zieht. Aber noch wichtiger ist, dass eine Gesellschaft in größter Not zusammenhält und persönliche Befindlichkeiten hinten anstehen.
Natürlich haben ein paar Gruppierungen versucht politisches Kapital aus der Flut zu ziehen. Doch überwogen die Bilder hilfsbereiter Menschen aus der Landwirtschaft, aus dem örtlichen Sportverein, aus der Nachbarschaft, aus freiwilligen Feuerwehren und technischen Hilfswerken. Und die sind aus allen Teilen des Landes herbei gereist. Zusätzlich gab es auch viele Geld- und Sachspenden von überall her.
Egal, wie die jeweiligen Leute zum Verbrennerverbot 2035 stehen oder ob Fleischverzicht für sie denkbar wäre. Alle standen Seite an Seite und haben den Menschen in Not geholfen.
Ich denke, das gibt Hoffnung, dass wir die zahlreichen Probleme, die auf uns zukommen, doch noch gemeinsam meistern können. Solange beide Seite noch zugänglich sind, wird es zwar harte Arbeit sein, Kompromisse zu finden und die besten Lösungen zu etablieren, aber der Kampf wird sich lohnen.
Und solange wir uns gemeinsam aus der Scheiße ziehen, wenn es Hart auf Hart kommt, kann man denke ich auch politisch andere Ansichten aushalten, wenn sie nicht menschenverachtend sind.
Ich setze mich ja auch für Klima-, Arten- und Umweltschutz ein, weil ich davon ausgehe, dass das zu einem insgesamt besseren Leben für alle führt und nicht, weil ich es geil finde, anderen Menschen etwas zu verbieten. Und ich glaube im Gegensatz auch nicht, dass jemand aus Bosheit die Umwelt verpestet, sondern meist andere Gründe dahinterstecken, die man eben diskutieren und lösen muss.
Titelbild (Hubschrauber in Hochwasser): tunfux