Schon früh habe ich auf Blog2Help das Thema Phosphor, dessen Verschwendung (fehlende Rückgewinnung) und der Gefahr, dass Phosphorvorkommen endlich sind thematisiert.
Umso erfreulicher ist es, dass endlich Schwung in das Thema Phosphor-Recycling kommt.
In Hamburg wurde jetzt die erste großindustrielle Phosphor-Rückgewinnungsanlage an eine Kläranlage gebaut. Kleinere Versuche gab es immer wieder schon.
Aus den jährlich 20.000 Tonnen anfallenden Klärschlamm sollen ab Januar 7.000 Tonnen hochreine Phosphorsäure zurückgewonnen werden. Außerdem kann die Anlage noch weitere wertvolle Ressourcen wie Eisen- und Aluminiumsalze aus dem Klärschlamm zurückgewinnen.
Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil für Dünger. Auch im BIO-Landbau kommt man nicht ohne Dünger aus. Und es wäre mit der heutigen Technologie schwer, die Weltbevölkerung ohne Zusatzdünger zu ernähren. Bisher ist Deutschland fast ausschließlich von Phosphorimporten abhängig. 230.000 Tonnen Phosphor wird jährlich in Deutschland verbraucht.
Laut Herstellerangaben (Remondis) könnte man, wenn alle Kläranlagen in Deutschland mit dieser Technologie ausgestattet wären rund 60 % des deutschen Phosphorbedarfs decken.
Bisher wird im Hamburger Klärwerk schon Strom und Wärme aus Klärschlamm hergestellt. Mit der neuen Phosphor-Recycling-Anlage wird die Kläranlage jetzt zu „urbanen Mine“ freut sich Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von HAMBURG WASSER.
Quelle: gwf-wasser | Titelbild (Kläranlage): falco