Die Angst vor dem Hanfanbau wird in der Landwirtschaft immer geringer. Auch werden weltweit Gesetze in Sachen Nutzhanf liberaler. Dadurch stellt sich die Frage, inwieweit sich der Anbau von Nutzhanf (Cannabis sativa) auf die Natur auswirkt.
In einer Untersuchung aus 2019 geht hervor, dass sich 16 unterschiedliche Bienenarten in den Hanf-Pollen finden lassen. Das ist in so fern erstaunlich, weil sich Hanfpollen eigentlich über die Luft bestäuben. Sie benötigen also gar keine Bienen als Bestäuber. Trotzdem scheinen die Bienen ganz wild auf die Pflanzen zu sein.
Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Hanf zu einer Zeit blüht, wenn Bienen unter Versorgungsstress leiden, da sonst wenige Blüten blühen. So könnten Hanfpollen trotz des fehlenden Nektars dazu beitragen, den Bienennachwuchs über den Winter zu bekommen.
Allerdings ist das noch nicht klar, ob die Pollen wirklich Nährwerte schaffen, oder ob die Bienen quasi aus Verzweiflung die Pollen einsammeln, ohne richtigen Mehrwert. Das müssen Folgestudien beantworten. Ob daran weiter geforscht wird, habe ich leider nicht in Erfahrung bringen können. Hoffe es aber, da es ja recht naheliegend ist.
Wenn Nutzhanf einen positiven Effekt auf die Ernährung der Bienen hätte, wäre das aus zweierlei Hinsicht super. Zum einen, weil viele Bienenarten davon profitieren würden (manche Pflanzen werden nur genau von einer Art angeflogen), zum anderen wäre der Blühzeitpunkt ideal, da zu der Zeit Bienen unterversorgt sind.
Quelle: Studie (The Bee Community of Cannabis sativa and Corresponding Effects of Landscape Composition) | Titelbild (Nutzhanf): NickyPe