Erstmals in der Menschheitsgeschichte wurden in einem Jahr 100 Milliarden Tonnen Materialien in den Wirtschaftskreislauf gesteckt.
Über die Hälfte (60,9 Gt) entfielen dabei auf Materialien und Erze, 24,6 Gt auf Biomasse und 15,1 Gt auf fossile Energieträger. Diesem Kreislauf wurden allerdings nur 8,6 Gt recyceltes Material zugeführt.
Das heißt, dass nur 8,6 % der verbrauchten Ressourcen dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft (Cradle-to-Cradle) entsprechen. Dem nicht genug, ist das auch noch ein Rückgang um 0,5 %. Vor zwei Jahren entsprach der Anteil noch 9,1 %.
Die Studie, aus der die Zahlen hervorgehen, wurde auf dem Weltwirtschaftsforum veröffentlicht und bietet auch Lösungsansätze. Diese sind im Wesentlichen die Produkthaltbarkeit wieder erhöhen, Ressourcenoptimierung betreiben, vorhandene Produkte pflegen und „aufbrauchen“, Business Modelle überdenken, besseres Recycling, regenerative Energien einsetzen und bessere Kooperationen bei Lieferketten und Produktionsketten.
Je nach Entwicklungsstand der einzelnen Länder, haben diese Maßnahmen mehr oder weniger Einfluss, weshalb die jeweiligen Länder ihre Bemühungen unterschiedlich ausrichten sollten.
Auch Deutschland darf sich bei dem Thema nicht zurücklehnen. Wenn jeder so wirtschaften würde wie wir, bräuchte es über zwei Erden, um den Ressourcenbedarf decken zu können.
Allerdings zeigt die Studie auch, dass es schwierig ist, die humanitäre Entwicklung und den Ressourcenbedarf unter einen Hut zu bekommen. Nur Uruguay und Rumänien haben einen Ressourcenverbrauch der „nur“ 1 bis 2 Planeten benötigen würde und besitzen dabei einen überdurchschnittlichen Humanindex.
Alle anderen Länder haben entweder einen zu großen Ressourcenverbrauch oder geringe Lebensstandards. Manche Länder wie Trinidad und Tobago haben auch beides.
Quelle: The Circularity Gap Report 2020| Titelbild (Recyclingtonnen): Shirley810
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