Gegner und Kritiker der Energiewende bemühen gerne das Argument, dass erneuerbare Energien keine Regelenergien bereitstellen. Wenn der Wind aufhört zu wehen oder die Sonne zu scheinen, ist die Sorge groß, dass dann das Licht ausgeht.
Die Gemeinde Bordesholm hat dieses Argument jetzt mit ihrem Vorzeigeprojekt ein wenig entkräftet. Schon seit Anfang des Jahres haben die Bordesholmer Versorgungsbetriebe einen Batteriespeicher in der Gemeinde installiert.
Dieser sorgt mit seinen 48.000 Lithium-Ionen-Batterien seitdem für ein stabiles Stromnetz. Fällt die Netzfrequenz unter 50 Hertz, springt der Batteriespeicher ein. Ist die Frequenz zu hoch, lädt er sich auf. Insgesamt kann der Speicher 15 Megawatt speichern und besitzt eine Leistung von 10 Megawatt.
Am gestrigen Samstag kam die Reifeprüfung. Der Versorger hat die 4.000 Haushalte von Bordesholm komplett vom Stromnetz getrennt, um zu sehen, ob die Lichter ausgehen. Der Batteriespeicher griff sofort ein und ermöglichte einen fließenden Übergang.
Somit ist die Gemeinde Bordesholm die erste in Deutschland, die komplett autark mit Strom betrieben wurde. Ein wichtiger Schritt für die Energiewende, hin zu 100 % erneuerbarem Strom.
Laut Angaben des Betreibers langen 150 Anlagen dieser Größe, um das Deutsche und das Netz von vier weiteren Staaten stabil zu halten. Die Investitionssumme würde dafür rund 1,5 Milliarden Euro betragen. Eine machbare Summe. Zur Einordnung sei gesagt, um für lange Dunkel- und Windflauten vorzusorgen, benötigt es trotzdem noch Langzeitspeicher wie „grüner“ Wasserstoff oder „grünes“ Gas.
Quellen: NDR, CLEANTHINKING | Titelbild (Batteriespeicher): RES Deutschland GmbH
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