Ich bin über die Hälfte meines Lebens jetzt Öko, angefangen hat mein Aktionismus jedoch, bevor ich den Regenwald für mich entdeckt habe, mit dem Tierschutz.
Damals haben mich die Plakate von PETA sehr beeindruckt. In meinem Zimmer hingen früher keine Bravo-Plakate, sondern tote Tiere und die damals sehr bekannten „Lieber nackt als Pelze tragen“ Motive. Daraufhin wurde ich einige Monate Vegetarier. Doch der Tierschutz hat mich nicht lange als treuen Verbündeten gehabt.
Das hat vielschichtige Gründe. Ich finde Tierschutz immer noch sehr wichtig, aber ich würde nicht so weit gehen, dass es gar kein Nutztier mehr geben sollte. Wir Menschen gehen ja ebenfalls in die Arbeit. Oft überhaupt nicht gerne, aber unter bestimmten Regelungen und mit Wertschätzung dann schon. Außerdem kann richtiger Konsum auch einen Beitrag zum Artenschutz teilhaben. Aber halt nicht so, wie es derzeit funktioniert.
Des weiteren sehe ich meine Kompetenzen eher interdisziplinär. Da ist der Tierschutz nur ein Randaspekt, für den ich gerne mitkämpfe. Meine Kraft geht aber eher in den generellen Umwelt-, Klima-, und Artenschutz.
Ich bin ein fauler Fleischesser
Ehrlich gesagt interessiert mich Ernährung fast gar nicht. Es muss vor allem schnell gehen, einfach sein und gut schmecken. Leider ist unser Konsumsystem darauf ausgelegt, dass das mit Fleisch am einfachsten ist.
Wenn du jetzt als langjähriger Veganer hier mitliest, dann fällt dir das vielleicht gar nicht auf. Aber in den Supermärkten ist etwas passiert. Es gibt jetzt viel mehr vegetarische und vegane Alternativen für Leute wie mich. Es war in den letzten Monaten schön zu beobachten, wie ein vegetarisches/veganes Produkt nach dem anderen den Platz in den Supermarktregalen meiner Umgebung erobert hat.
Das ist vor allem für Leute wie mich, die sich eben nicht die Mühe machen und großartig kochen, extrem gut. Wenn die fleischlose Alternative schmeckt, warum sollte ich dann aus Trotz weiter Fleisch essen? Für mich persönlich ergibt das keinen Sinn, auch wenn viele klassische Fleischesser sich (noch) mit Händen und Füßen gegen fleischlose Alternativen wehren.
Mein fleischloser Einkauf
Ich ziehe das jetzt mit den Ersatzprodukten seit Anfang des Jahres konsequent durch. Ich habe sehr viel in den klassischen Supermärkten (vor allem Netto, Rewe und Kaufland) ausprobiert und für mich schon einige tolle Produkte gefunden.
Ein paar möchte ich hier vorstellen, um vielleicht anderen Fleischessern den Weg zum Flexitarier, Vegetarier oder gar Veganer ein wenig einfacher zu machen.
Fleischlose Wurst
Der Anbieter mit dem wohl größten Sortiment ist der Premiumhersteller Rügenwalder. Dort schmecken mir vor allem die vegetarische Mortadella und die Pfeffersalami am besten. Das Erstaunliche daran ist, dass ich mich in die vegetarische Pfeffersalami reinlegen könnte, obwohl ich Salami aus Fleisch gar nicht so gerne mag. Rügenwalder gibt es mittlerweile fast überall.
Obwohl die Konsistenz ein bisschen komisch ist, schmeckt mir der vegane Aufschnitt von Vevia besser als das Pendant aus Fleisch. Die fleischlose Wurst kaufe ich im Kaufland.
Was mir noch ein bisschen abgeht, ist ein guter fleischloser Schinken.
Deftige fleischlose Alternativen
Ich bin ein großer Hamburger Fan und mache mir gerne daheim welche. Hier muss man zugeben, dass die fleischlosen Hamburgerpatties, die ich bisher probiert habe, nicht an die mit Fleisch herankommen. Sie schmecken einfach anders. Nicht schlecht, aber nicht so „ungesund“, wie man es von Burgern gewohnt ist. Schwer zu erklären.
Aber trotzdem noch sehr gut, mit der richtigen Belegung und ordentlich Soße.
Hier finde ich den Valess Burger beim Kaufland und die Patties von Garden Gourmet (in größeren Supermärkten) am schmackhaftesten. Letztere sind leider teurer, dafür aber vegan. Weshalb ich mich dann eher für die veganen Patties entscheide, wenn es die Wahl gibt.
Wenn mir wenig einfällt, brate ich mir gerne ein Schnitzel mit Pommes. Hier finde ich die fleischlose Eigenmarke vom Kaufland bisher am leckersten. Die ist ebenfalls vegan, was ein weiterer Vorteil ist.
Fleischlose schnelle- und Fertiggerichte
Für die Mikrowelle habe ich für mich vor allem die veganen Fertigspaghetti entdeckt. Sowohl die Eigenmarke vom Kaufland als auch die vom Netto schmecken hier hervorragend.
In den Tiefkühlregalen gibt es derzeit allerhand vegane und vegetarische Auswahl und fleischlose Alternativen. Eigentlich schmeckt mir fast alles davon.
Das heißt beispielsweise fleischlose Frühlingsrollen, die zahlreichen Gemüsesticks, die es gibt und so Scherze wie Gemüsebulleten. Besonders möchte ich jedoch die Iglo Gemüsestäbchen hervorheben. Die sind zwar ein bisschen teuer, aber sehr geil. Mit diesen habe ich schon einige Fleischesser missioniert.
In diesem Bereich würden mir noch gute fleischlose Wiener fehlen. Da habe ich noch keine für mich Passenden gefunden.
Milch-Alternativen
Nun zu meiner Achillesferse. Ich liebe Milch und Milchprodukte. Ganz fündig bin ich in diesem Punkt noch nicht geworden.
Zwar gibt es mittlerweile unzählige Milch-Alternativen in den Supermärkten. An Auswahl mangelt es hier freilich nicht. Ich habe mich natürlich querbeet durchgekauft. Mandelmilch, Reismilch, Dinkelmilch, Hafermilch, Sojamilch. Mit jeglichen Geschmacksrichtungen und mit Kombinationen aus diesen Milch-Alternativen.
Bei meinem Kaffee werde ich damit zum Beispiel nicht glücklich. Hier greife ich trotzdem noch zur Bio-Weidemilch von Genossenschaftsbauern zurück.
Für meine anderen Gelüste habe ich Hafermilch mit und ohne Schokolade für mich entdeckt. Ich finde, die Hafermilchmarken schmecken fast alle irgendwie gleich. Deshalb greife ich immer zu den günstigen Eigenmarken vom Kaufland oder Netto.
Obwohl ich Joghurts liebe, verzichte ich jetzt meistens darauf. Weil ich noch keinen Milchfreien gefunden habe, der meinen Ansprüchen gerecht wird.
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Ich bin nicht fleischlos perfekt
Ich brauche glaube ich nicht lange darauf warten, bis mir jemand vorwirft, dass ich ein Heuchler sei. Aber hey, die meisten Leute sind Heuchler. Vor allem, wenn es bequem ist.
Ich glaube aber fest daran, dass die Zukunft fleischlos ist. Es müssen nur mehr Unternehmen und Konsumenten auf den Zug aufspringen. Sollte der Staat mithelfen, noch besser.
Wir stehen bei der fleischlosen Ernährung noch relativ am Anfang. Irgendwann werden die fleischlosen Alternativen (noch) besser schmecken und günstiger sein als Billigfleisch. Wenn der Preis entscheidet, werden sicherlich viele bisherige Ignoranten umsteigen. Und die paar, die übrig bleiben, wird die Natur schon verkraften.
Bis dahin ist es noch ein steiniger Weg. Ich hoffe, ich habe ein paar Fleischesser vielleicht zum Umdenken gebracht, damit auch bei ihnen ein paar fleischlose Alternativen im Einkaufskorb landen. Ich kann nur sagen, dass es wirklich befriedigend zu sehen ist, wenn das Regal mit den fleischlosen Produkten immer größer wird und mit ihm die Auswahl.
Vielleicht hast du aber auch noch ein paar Tipps für mich, welche Produkte ich mal testen soll? Dann würde ich mich über einen Kommentar freuen!
Ich bin auch ein Mega Milchfan. Ich brauchte aus gesundheitlichen Gründen einen Ersatz … Nach ewiger Suche habe ich die Hafermilch von Oatly (aber nur die graue – barista) für mich entdeckt. SEHR ZU EMPFEHLEN!!!
Jetzt mag ich nix anderes mehr!
Danke für den Tipp, aber die ist so teuer, als wär Blattgold drin 😀