Obwohl das Thema Mikroplastik mittlerweile in den Köpfen der Menschen angekommen ist, ist es doch noch sehr wenig untersucht. Eine neue peer reviewte Studie offenbart interessante und erschreckende Erkenntnisse über Mikroplastik in Naturschutzgebieten.
Ziel der Studie war zu untersuchen, wie sich der Wind auf das Vorkommen von Mikroplastik in Naturschutzgebieten auswirkt. Die Frage wurde nicht abschließend beantwortet, allerdings kamen dadurch andere interessante Studienergebnisse zutage.
Insgesamt 15.000 Mikroplastikteilchen aus 11 abgelegenen Gebieten haben Janice Brahney und ihr Team dafür händisch untersucht.
Die Ergebnisse überraschten sie. Wie zu erwarten war, fanden sie viele Textilfasern. Allerdings waren 30 % des Mikroplastiks, kleine hell gefärbte Kugeln, die aber kleiner sind als die üblichen Verdächtigen aus der Kosmetika.
Nach weiteren Untersuchungen geht das Forscherteam nun davon aus, dass dies Bestandteile vom Sprühlackieren sind, die in die Atmosphäre abgegeben werden. Das Lackieren so eine Problematik besitzt war bisher in dieser Tragweite noch nicht bekannt.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass jeden Tag auf jedem Quadratmeter Wildnis etwa 132 Stück Mikroplastik landen. Würde man das hochrechnen käme man nur für die Nationalparks und abgelegenen Gebieten in den West-USA auf über 1.000 Tonnen Mikroplastik im Jahr. Das wären zusammengenommen ganze 300 Millionen Plastikflaschen.
Das Team schätzt, dass das meiste Mikroplastik aus ferneren Regionen kommt. Vor allem Regenwetter spielt dabei einen großen Einfluss. Jedoch besteht hier noch großer Forschungsbedarf. Vor allem wäre es interessant, woher die Lackierpartikel kommen, denn Lackieren ist eigentlich mit entsprechenden Filtern und Umweltauflagen möglich, ohne dass Rückstände in der Natur landen.
Trotzdem zeigt die Studie mal wieder auf, dass Mikroplastik ein großes Problem darstellt, es jedoch wieder mal ein internationales Problem ist, das nur mit Kooperation zu beheben ist. Was nicht heißt, dass man nicht im Alltag darauf achten sollte Mikroplastik zu vermeiden.
Quelle: Studie via. Sciencemag | Titelbild (Mikroplastik / Symbolbild): rkit
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