Da sagt noch einer mal, demokratische Teilhabe ist immer unnütz. Nachdem eine Europäische Bürgerinitiative 1,4 Millionen Unterschriften gesammelt hat, um gegen Käfighaltung zu protestierten, hat sich das Europäische Parlament heute mit einer überwältigenden Mehrheit der Forderung angeschlossen.
Mit 558 Ja-Stimmen, gegen 37 Nein-Stimmen und 85 Enthaltungen forderte das Parlament die EU-Kommission auf, ein Konzept vorzulegen, wie bis 2027 die Käfighaltung abgeschafft werden und wie die Übergangsphase aussehen kann. Außerdem soll ein Konzept ausgearbeitet werden, wie Landwirtschaftsbetriebe beim Umbau finanziell unterstützt werden sollen.
Was sonst immer vergessen und von Landwirtschaftsbetrieben berechtigterweise kritisiert wird, ist die Abschottung zum globalen Markt. So sollen importierte Fleischwaren die gleichen Produktionsstandards besitzen, wie europäische Erzeugnisse.
Leider besitzt das EU-Parlament kein Initiativrecht, sodass sie darauf angewiesen sind, dass die EU-Kommission ein Gesetzentwurf vorlegt. Dass das Parlament kein Initiativrecht besitzt (also Gesetzesvorschläge einreichen kann), ist immer wieder Gegenstand von Kritik von Demokratiebewegungen in Europa.
Mal abgesehen vom Tierwohl denke ich, dass ein Verbot von Käfighaltungen auch für Klimaschutzziele und Artenschutzziele interessant sein dürfte. Durch diese Einschränkungen dürfte die Anzahl an Nutztieren deutlich zurückgehen und sogenanntes Billigfleisch verhindern. Was dem Ziel weniger Fleischkonsum, dafür hochwertigeren zugutekommt. Das bedeutet auch weniger Futterverbrauch, dadurch mehr freie Flächen und weniger Treibhausgase.
Natürlich muss Essen unterm Strich bezahlbar bleiben, aber dafür müssen andere Instrumente greifen.
Quelle(n): DNR, euronews | Titelbild (Schwein in Käfighaltung): borevina