Das ist ein kleiner Paukenschlag in der Getränkebranche. Der zweitgrößte Getränkeabfüller, die Pepsi-Unternehmensgruppe (PepsiCo) möchte zukünftig in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur noch Einweg-PET-Flaschen verwenden, die aus 100 % Recyclingplastik hergestellt werden.
Hersteller von Recyclinggranulat klagen schon länger, dass die Nachfrage nach Recyclingplastik zu gering ist und sich deshalb ein Recycling von Plastikflaschen nicht wirtschaftlich lohnt. Deshalb landet viel noch verwertbares Material aus dem Gelben Sack in den Müllverbrennungsanlagen.
Ein weiterer Grund, warum selten auf Recyclingplastik in der Industrie gesetzt wird, ist der derzeit günstige Ölpreis. Umso erfreulicher ist es, dass durch die Umstellung bei Pepsi die Nachfrage nach sogenanntem rPET um 50.000 Tonnen jährlich steigen wird. Außerdem erhöht es den Druck in der Getränkebranche nachzuziehen.
In einem Interview mit EUWID erklärt eine PepsiCo-Sprecherin, dass das Unternehmen Angst hatte, solch große Mengen qualitativ hochwertigen Recyclingplastik zu erhalten. Sogenanntes Down-Cycling-Material ist schon länger in großen Mengen verfügbar, aber bei der Beschaffung von lebensmitteltauglichem rPET war man noch lange skeptisch. Diese Bedenken sind nun ausgeräumt, vor allem weil das deutsche Recycling- und Pfandsystem die nötigen Mengen sichern kann und in den letzten Jahren viel investiert wurde.
Natürlich ist die umweltfreundlichste Variante beim Trinken immer noch der Wasserhahn. Doch wer Fortschritte im Umweltschutz möchte, muss den „Mainstream“ mitnehmen, dafür ist das ein wichtiger Schritt in Sachen „Kreislaufwirtschaft light“.
Quellen: EUWID, 320grad | Titelbild (Plastikflaschen): Hans