Der WWF hat eine Studie zum Thema Fleischkonsum und deren Auswirkungen auf die Umwelt in Auftrag gegeben und das Ergebnis gleich zum Anlass genommen eine eigene Webseite (http://fleischfrage.wwf.de (Link entfernt da nicht mehr aktuell)) ins Leben zu rufen.
Ein durchschnittlicher Deutscher isst 1,2 kg Fleisch in der Woche. Empfohlen werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung maximal die Hälfte. Das Verheerende am Fleischkonsum für die Umwelt ist die Ressourcenverschwendung, für 1 KG Fleisch benötigt man bis zu 16 KG Getreide.
Oft werden die Tiere mit Sojaprodukten gefüttert, die aus dem Regenwald kommen, laut Studie werden 60% der abgeholzten Regenwaldfläche als Weideland benutzt.
Auf der Aktionsseite des WWF wird fleißig dazu aufgerufen verschiedene Fragen per Facebook, Twitter und Co. zu verteilen, damit die Aktion hohe Wellen schlägt. Dabei sind auch Gewissensfragen wie „Würdest du für einen Steak ein Baum fällen?“ oder ob man Vegetarier werden sollte um Afrika vorm verhungern zu schützen und viele andere Fragen.
Wie ihr vielleicht wisst, halte ich nicht viel davon den Leuten mit „Stammtischparolen“ ein schlechtes Gewissen zu machen, weil es diejenigen, die es erreichen soll meistens nicht interessiert, bzw. schalten sie dann ihren Abwehrmechanismus ein und rechtfertigen sich mit anderen unobjektiven Aussagen („Wieso bist du dann kein Veganer“). Fakten wiederum eigenen sich da meiner Meinung nach viel besser, oder auch humoristische Aussagen, wie bei den Plakaten von unserer Partnerorganisation OroVerde. Aber auch solche Aktionstage wie der fleischfreie Donnerstag finde ich klasse.
Ein weiterer richtiger Kritikpunkt zu der Aktion, den ich im Blog von Vollvegan gelesen habe und auch zustimme ist, dass auf die Tiere fast gar nicht eingegangen wird. Man muss beim Verzehr vom Fleisch natürlich auch sagen, dass es sich da um ein Lebewesen handelt, das wir verspeisen. Andererseits ist der WWF halt eine Naturschutz- und keine Tierschutzorganisation, sodass der Fokus natürlich auf andere Prioritäten liegt.
OroVerde – Kampagnenmotiv gegen übermäßigen Fleischkonsum |
Warum essen wir fleisch?
Viel interessanter stell ich mir jedoch die Frage, warum wir so viel Fleisch essen. Ich persönlich bin ja da auch kein Unschuldslamm, muss ich zugeben. In der Kantine greife ich dann doch lieber zum Schnitzel mit Pommes, obwohl ich mir den ganzen Vormittag fest vorgenommen habe, mir heute nur einen großen Salat zu gönnen. Doch wieso mache ich das? Ehrlich gesagt assoziiere ich persönlich Fleisch mit Sättegefühl und Salat mit leerem Magen. Das ist wahrscheinlich falsch, aber wenn ich an einer Theke vorbeigehe muss ich mich schon sehr zusammenreisen, nichts fleischliches zu kaufen, obwohl ich so ein Regenwald-Schützer bin und die Fakten wohl besser als viele andere kenne.
Wieso esst ihr Fleisch? Liegt es am Geschmack, an Alternativlosigkeit oder an was ganz anderem?
Auf jeden Fall ist es eine gute Sache, dass mal wieder darüber diskutiert wird und die Studie bestätigt und aufzeigt, was für Schäden unser großer Fleischkonsum der Natur anrichtet. Ich persönlich beherzige schon seit geraumer Zeit den schon erwähnten fleischfreien Donnerstag und werde versuchen in Zukunft weniger Fleisch zu essen, dafür aber besseres und teureres BIO-Fleisch zu kaufen. Werden Sie auch umdenken?
Dieses Thema beschäftigt uns gerade auch im Erdkunde-Leistungskurs. Meines Erachtens ist der „Luxus“ des Fleischgenusses für uns zum Alltag geworden. Aufsteigende Schwellenländer sehen westliche Länder als vorbild und sind nun auch an Fleisch interessiert.
Jedoch sollte, im Interesse der Nachhaltigkeit und der steigenden Weltbevölkerungsrate darauf geachtet werden, Fleischkonsum zu reduzieren und Billigfleisch, welche meist aus Massentierhaltung stammen, von den Tellern zu verbannen. Gegen ein Stück Fleisch ist ja nichts einzuwenden, aber nicht täglich!
Hi,
ein sehr interessantes aber zu gleich schwieriges Thema. Ich stimme T.Zahn zu, dass Fleisch eigentlich ein „Luxusgut“ sein sollte(wie es früher war), sich jedoch innerhalb der Gesellschaft zu sehr normalisiert hat. Ich meine, wer von uns verzichtet freiwillig auf’s Auto, wenn er so 10 Minuten früher bei der Arbeit sein kann, als wenn er mit dem Bus fahren würde… Ich hoffe, ihr versteht, was ich zu assoziieren versuche, es ist halt Gewohnheit geworden. Ich stamme aus dem schöne Schleswig-Holstein und darf auch den ein oder anderen Landwirt zu meinem Bekanntenkreis zählen. Dazu aber später mehr. Ebenso möchte ich an dieser Stelle die Story eines bekannten Schlachters von mir erzählen. Diese hatte bis vor 2 Jahren immer Tiere aus freier Haltung der umliegenden Landwirte gekauft und selber geschlachtet. Nun wurde ihm vom Land aus verboten selber zu schlachten, da die angeblichen Hygienestandards nicht mehr aktuell sind, nun ist er gezwungen, von größeren Unternehmen (welche wieder rum die Tiere aus Süddeutschland zu uns nach oben bringen) zu kaufen und dann bei sich zu verarbeiten. Nur zum Verständnis!: Die Fleischerei existierte seit 50 Jahren. Nun wird sie wohl leider Gottes geschlossen werden, wenn er in Rente geht. Eine Renovierung des Schlachtraumes würde an die 100.000€ Euro kosten, was sich eine kleine Schlachterei/Fleischerei nun mal nicht leisten kann.
Vll. verdient der Staat an ihm einfach nicht genug??? Naja,große Unternehmen zahlen auch mehr Steuern, den kleinen (die wiederum der Umwelt gut tun, da sie nur die umliegenden Landwirte abgrasen) werden systematisch ausgerottet… Irgendwas läuft da gewaltig schief! Deshalb zahl ich auch lieber den ein oder anderen Euro mehr, weiß aber woher mein Fleisch kommt!
Ich denke, wenn dieser Billig-Fleisch-Wahn und das gesunde Denken über die Folgen weiter verbreitet wäre, könnte sich auch einiges ändern!
Gruß Jokkel
Hallo,
es ist hier mit sicherheit schon fünf nach zwölf! Andererseits ist es nie zu spät mit einer Aktion oder ähnlichem die Menschheit wachzurütteln und endlich mal drarauf zu achten was wir eigentlich mit unserer einzigen Erde alles machen!
In unserer heutigen Gesellschaft ist es allerdings ganz schwer für solche Randthemen die Mengen zu begeistern. Bei fußball geht das viel viel leichter…….
Aber ich bin der Meinung steter Tropfen höhlt den Stein. Also begrüße ich jede kleine aktion um die Leute wachzurütteln. Persönlich habe ich mich die letzten Jahre schon etwas bewußter verhalten.
Übrigens überrascht mich die Anbaufläche für den Hamburger…..
mfg
Vielen Dank für den interessanten Artikel! Leider sind sich viele Menschen garnicht darüber im Klaren oder verschließen die Augen davor, wie viel Aufwand die Erzeugung von Fleisch mit sich bringt. Und welche negativen Auswirkungen die Fleischindustrie auf die Umwelt hat. Auch wir haben uns in unserem Blog mit diesem Thema beschäftigt und würden uns über eine Verlinkung freuen.
Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium
Also ich esse gerne Fleisch, natülich muss nicht jeden Tag ein Stück Fleisch auf den Tisch kommen. Aber zum Beispiel beim Frühstück gibts immer mindestens eine Sorte Wurst. Auch ein ordentliches Barbecue im Sommer gehört einfach dazu.
Viel erschreckender finde ich den Umgang mit Lebensmitteln. Aktuell findet man ja viele Diskussionen dazu im Internet, teils hervorgerufen durch den Film „Taste the Waste“. Hierbei dreht es sich zwar nicht nur um Fleisch, jedoch spielt auch dieses eine große Rolle, gerade wenn man bedenkt, welche Menge an Ressourcen verbraucht wird, bis die Ware in unseren Kühlschränken landet.
Wenn man dann betrachtet wie viel Fleisch einfach im Müll landet, kann man auch hier schon ansetzen um die Rohstoffe der Welt zu schonen. Ich versuche immer nur so viel einzukaufen, wie ich benötige und verbrauchen kann und wenn es doch mal zu viel ist friere ich es rechtzeitig ein um es auch später noch verwenden zu können.
Da stimme ich dir zu. Tatsächlich wird viel mehr an Nahrungsmitteln als verbraucht wird und auch viel mehr zur Erzeugung dieser Nahrungsmittel verbraucht, als notwendig ist. Das Ergebnis sind Lebensmittel, die weggeworfen und nicht verbraucht oder zumindest gesammelt und gespendet werden. Darum bin ich der Meinung, dass man zuerst mal die Produktion von Nahrungsmitteln auf die Menge beschränken sollte, die benötigt wird, den Aufwand verringern und eine Lösung für zuviel vorhandene Lebensmittel oder auch abgelösene Lebensmittel finden, die verträglich und förderlich ist.