Gestapelte Altpapier Zeitungen

Alles über Papier und die Auswirkungen auf den Regenwald

Heute möchte ich ein Thema beleuchten, was jedem Umweltschützer bestimmt schon einmal durch den Kopf gegangen ist: Unser Papierverbrauch. Wir verbrauchen zu viel Papier und das hat große Auswirkungen auf die Natur und auch auf die Regenwälder. Aber lesen Sie in diesem Artikel mehr dazu:

Herstellung von Papier

Um Papier herstellen zu können, benötigt man Zellstoffe. Diese kann man durch Bäume oder aber auch durch Altpapier bekommen. Es gäbe noch weiter Materialien, die Zellstoffe liefern könnte. Das Populärste wäre wohl Hanf, weshalb viele das Hanf-Verbot für schwachsinnig halten.

Bei der Herstellung aus Holz, wird meist das chemische Verfahren verwendet. Dort werden die Bäume zu Holzschnitzel verarbeitet und müssen anschließend 12-15 Stunden gekocht werden. Anschließend ist der Brei eher bräunlich und wird anschließend gebleicht um das bekannte und beliebte weiße Papier herstellen zu können. Schlussendlich wird die Pampe gepresst und getrocknet, um es dann als Papier auf Rollen aufzurollen. 2,5 kWh Energie benötigt man ungefähr für ein Kilogramm Papier aus Holzzellstoffen.

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Wird das Papier aus Altpapier hergestellt, muss man eigentlich nichts anderes machen, als es zu reinigen und dann zu neuem Papier zu pressen. Das kann ca. 7- bis 8-mal erfolgen, dann sind die Zellfasern vom Altpapier zu kurz und man muss beispielsweise Zellstoffe aus Holz hinzufügen. Deshalb darf in Deutschland Altpapier nur mit dem blauen Engel ausgezeichnet werden, wenn es aus mindestens 80% recyceltem Material besteht. Der Energieaufwand von Altpapier ist nur 1/3 so hoch, wie bei der Herstellung aus reinem Holz. Auch der Wasserverbauch ist 15% geringer.

Papierverbrauch / Papierherkunft:

  • 2009 lag der pro Kopf Verbrauch bei 226,1 kg pro Einwohner Deutschlands was einem gesamten Verbrauch von 18,5 Mio. Tonnen bedeutet.
  • 15,4 Mio. Tonnen haben die regionalen Versorger im selben Jahr hergestellt, was eine Altpapier-Rücklaufquote von 83% entspricht.
  • Zur Herstellung von Papier wurden 14,8 Mio. Tonnen Altpapier verwendet, was eine Verwertungsquote von ca. 71% entspricht.

Auswirkungen auf den (Regen)Wald:
Die restlichen 29% unseres Papierverbrauchs wurden durch Bäume hergestellt. Das hört sich jetzt natürlich relativ wenig an, aber man muss sich vor Augen führen, dass 20% des gesamten Holzverbrauchs durch die Papierherstellung erfolgt. Das für Papierherstellung verwendete Holz für Deutschland kommt größtenteils aus Skandinavien, Russland und Kanada. In Skandinavien und Russland werden dafür die letzten europäischen Urwälder abgeholzt. Auch in Kanada kommt das Holz größtenteils aus deren Urwäldern.

Das restliche Holz stammt meist von Baumplantagen, die eine Monokultur fördern. Dafür werden schnell wachsende Bäume wie Eukalyptus verwendet. Die Folge daraus ist meist, dass dafür andere Waldflächen gerodet werden oder wertvolles Ackerland der Bevölkerung beschlagnahmt wird. Das hat große Folgen für Tiere und Menschen in der Region. Tiere finden keine Nahrung mehr und Ureinwohner werden vertrieben. Lediglich ein paar Söldner profitieren davon, ansonsten leidet ausschließlich der Regenwald darunter. Ein anderer Faktor ist, dass solche Plantagen viel Wasser benötigen, da der Boden im Regenwald ein schlechter Nährstoff- und Wasserspeicher ist, vor allem bei Monokulturen. Das hat zur Folge, dass der Grundwasserspiegel sinkt und auch Flüsse ausgetrocknet werden.

Nur ein kleiner Teil der Holzfasern kommt aus heimischer Produktion, der Anteil entspricht ca. 10%

Aber selbst, wenn wir unseren Bedarf zu 100% aus ökologisch einwandfreien Quellen decken würden, wäre das Problem nicht verschwunden. Der Rohstoff Holz ist endlich und dieses Holz würde dann wo anders fehlen.

Lösungen

Ich denke die Lösungen liegen auf der Hand. Zum einen muss sich der Altpapierverbrauch erhöhen (angepeilt sollte mind. 95% Altpapierquote sein) und zum anderen muss unbedingt der Papierverbrauch gesenkt werden.
Zudem ist es wichtig, dass das Altpapier wieder in den Kreislauf durch Recycling zurückgeführt wird. Eine Wiederverwertung des Papiers ist Energieeffizienter als z.B die Verbrennung in einem Müllverbrennungskraftwerk.

Hier ein paar kurze und einfache Tipps für den richtigen Umgang mit Papier:

  • Klopapier und Hygieneartikel unbedingt aus Altpapier kaufen, da diese nicht mehr in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden. Außerdem solltest du dich hinterfragen, ob eine Küchenrolle wirklich notwendig ist, oder auch ein Geschirrtuch ausreicht.
  • Drucke E-Mails nicht pauschal aus, sondern nur wenn du sie auch wirklich ausgedruckt benötigst.
  • Verwende in deinem Drucker Recyclingpapier, die Sorge, dass die Tinte verwischt oder der Mythos, dass der Druckkopf dadurch kaputt geht kannst du beim heutigen Altpapier vergessen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Kopierpapier der Firma Steinbeis gemacht 😉
  • Achte bei Schreibartikel auf den Blauen Engel, viele Geschäfte führen leider wenig Recyclingprodukte. Mache die Geschäfte draauf darauf aufmerksam. (Siehe auch Ökologische Tipps zum Schulanfang)
  • Verzichte auf Wurfpostsendung durch einen „Bitte keine Reklame einwerfen“ Aufkleber auf deinem Postkasten
  • Bücher ausleihen, weiterverkaufen, nur gebraucht kaufen. Auch hier solltest du darauf achten, aus welchem Papier das Buch ist (steht meist vor dem Vorwort).
  • Führe nicht mehr gebrauchtes Papier in den Kreislauf zurück, in dem du es in die Altpapiertonne oder Container wirfst.

Diese Tipps tun nicht weh, könnten aber einiges an Papier einsparen und so auch unseren geliebten Regenwald und dessen Einwohner schützen.

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Bildquelle: Titelbild (Stapel Altpapier) anaterate / Lizenz CC0.

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