Oftmals sind Konferenzen nichts Weiteres als kostspieliges Kaffeetrinken und das Schwingen von hohlen Phrasen. Nur selten kommen wegweisende Entscheidungen dabei heraus. So zum Beispiel bei der Klimakonferenz in Kyoto, als 1997 das Kyotoprotokoll hervorging. Nach 10 Jahren Stillstand ist endlich auch in Sachen Artenschutz wieder Bewegung entstanden. Letzte Woche wurden in Bangkok viele richtige Weichen, vor allem für Meeresbewohner, gestellt.
Die Stimmen der einzelnen Naturschutzorganisationen über die Ergebnisse des Gipfels sind durchweg positiv. Eigentlich gibt es nur einen Verlierer: Der Eisbär. Die Jagd auf das Symbol gegen den Klimawandel ist leider immer noch erlaubt. Der Antrag auf ein Jagdverbot wurde in letzter Sekunde durch Kanada gecancelled.
Erfreulich hingegen ist, dass die ehemaligen Blocker von wichtigen Reformen China und Japan in diesem Gipfel durchweg verloren haben und ihre Lobbyarbeit dieses Mal im Sande verlief.
China und Thailand sind Hauptverantwortliche für die Elfenbeinjagd. Die große Nachfrage nach Hörnern von Elefanten und Nashörnern entsteht vor allem durch den Mythos, dass dieser die Manneskraft erhöht, Krebs heilen kann und gegen den Kater nach einer durchzechten Nacht hilft. Der Inselstaat Japan ist vor allem für die Jagd bedrohter Meeresbewohner verantwortlich. Diese gelten dort als Spezialitäten und werden in großen Mengen gegessen.
Über stärkere Schutzmaßnahmen dürfen sich demnach Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenaffen freuen. Zwar stehen die schon unter Schutz, jedoch waren die Restriktionen für Verstöße zu schwach. Aktionen gegen die immer besser ausgerüsteten Wilderer sind rar gesät. Zukünftig sollen Staaten, die nicht gegen die Wilderei oder den Handel vorgehen stärker bestraft werden. Den Hauptverdächtigen Thailand, China und Kenia wurde die Pistole auf die Brust gesetzt. Guinea wurde mit sofortigen Sanktionen, für den mehrfachen Handel mit Menschenaffen, belegt.
Vor allem die bedrohten Haiarten: Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai, drei Hammerhaiarten und Mantas profitieren von besseren Schutzmaßnahmen. Trotz großen japanischen Protests dürfen diese nur noch in Gebieten gefischt werden, in denen der Bestand nicht bedroht ist.
Auch der Regenwald hat einen kleinen Erfolg auf der Artenschutzkonferenz in Bangkok erzielen können. So dürfen Edelhölzer wie Rosenholz oder Ebenholz nur noch mit einer Zertifizierung gehandelt werden. Das erschwert zumindest den Handel und macht die Ausplünderung edelholzreicher Regenwälder unattraktiver.
Weiterhin erfreulich ist, dass erstmals der Ruf nach Strafen für Länder, die die beschlossenen Abkommen nicht einhalten, lauter geworden ist. So ist es durchaus möglich, dass diejenigen Länder, die gegen die Vereinbarungen verstoßen mit Handelssanktionen rechnen dürfen.
Das sind doch mal gute Ergebnisse. Hoffentlich werden diese auch strickt umgesetzt.