Am Samstag ist es wieder so weit, die Earth-Hour 2013 findet international statt. Das ist ein symbolischer Tag, den der WWF im Jahr 2007 ins Leben gerufen hat. Dieser entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem äußerst bekannten und beliebten Termin im Umweltschutzkalender.
Diesen Samstag werden allein in Deutschland in über 130 Städten für eine Stunde lang (20:30-21:30) die Lichter an Wahrzeichen, Rathäuser und Co. ausgeschaltet um ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Auch viele Privathaushalte auf der ganzen Welt beteiligen sich an der Stunde Dunkelheit.
Die Aktionen zu diesem besonderen Tag sind vielfältig: Weniger Müllverbrauch, weniger Fleischverbrauch, Wasser sparen, Strom sparen usw… Alles was dabei hilft, den Klimawandel zu stoppen, steht im Fokus.
War letztes Jahr das Hauptaugenmerk auf die Verringerung des Fleischkonsums, steht die Earth-Hour 2013 vor allem im Zeichen der Energiewende.
Deutschland ist Vorreiter beim Thema grüner Energie. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, (EEG) wurde am 1.April 2000 der Grundstein dafür gelegt, dass letztes Jahr beachtliche 25% unseres Stromverbrauches aus umweltfreundlichen Quellen kamen. Vor allem die Solarförderung erfreute sich größter Beliebtheit bei privaten Hausbesitzern. Auch große Windparks konnten durch die Sicherheit, dass der Strom zu einem bestimmten Preis abgenommen wird, Investoren finden.
Doch langsam aber sicher wird das EEG von der Energiebranche instrumentalisiert und als Preistreiber des Strompreises hingestellt. Der einzige Fehler der erneuerbaren Energien in dieser Debatte ist jedoch die totale Transparenz. Noch nie waren Subventionen für die Stromerzeugung so transparent wie jetzt im Falle des EEG. Hier kann jeder Bürger durch einen Blick auf seinen Preiszettel sehen, wie viel Geld an die Erzeuger von grüner Energie pro Kilowattstunde gegangen ist. Derzeit beträgt dieser Abschlag 5,28cent pro KW/h. Das ist eine Steigerung von gut 50% im Vergleich zum Jahr davor.
Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für Kritiker des EEGs. Doch es lohnt sich am EEG festzuhalten und es zu optimieren. So fordert der WWF eine faire Diskussion und Verbesserungen in diesem Bereich, anstatt es abzuschaffen und zu verteufeln.
So sollen die Kosten gerecht verteilt werden und auch Großverbraucher müssen ihren Teil dazu beitragen. Energiesparmaßnahmen, bzw Optimierungen sind außerdem nötig, um bis 2050 das Ziel von 100%iger Ökostromversorgung zu erreichen. Auch die Innovationslust muss gesteigert werden, d.h. Speichertechnologien und intelligenten Stromverbrauch voranbringen.
Die Vorteile von erneuerbaren Energien überwiegen auf jeden Fall die Nachteile und können nicht nur unsere Lebensbedingungen verbessern, sondern auch den Wirtschaftsraum Deutschland für die nächsten 100 Jahre stärken.
Mit jedem neuen Wind-, Wasser-, oder Solarkraftwerk erhöhen wir unsere Unabhängigkeit von kritischen Staaten. Die größten Gas-, Öl-, und Uranvorkommen sind nun einmal überwiegend in politisch instabile Staaten, die oft auch nicht auf Menschenrechte oder gar Umweltschutz achten. Sollte es zu großen internationalen Krisen kommen, kann Deutschland als einer der wenigen Länder seinen Strombedarf autark generieren. So muss weder die Produktion gestoppt, noch Wucherpreise für fossile Energien ausgegeben werden.
Viele Firmen aus den Bereichen der erneuerbaren Energien kommen außerdem aus Deutschland und sichern so wichtige Arbeitsplätze.
Auch der Ausstieg aus der Atomkraft hin zur grünen Energie erhöht unsere Sicherheit im Lande und löst die Problematik der Endlagerung des radioaktiven Abfalls.
Hier ist genau das Problem des EEGs, was ich anfangs erwähnt habe. Die Subventionen und Kosten für Kohleförderung, Atomkraft, Öl-Pipelines und Umweltschäden sieht keiner. Die 5,8cent pro Kilowattstunde kann Hinz und Kunz jedoch auf einen Blick einsehen.
187 MRD € hat uns Atomstrom bisher an Subventionen gekostet, gefolgt von Steinkohle mit 177 MRD €. Platz drei hat die Braunkohle mit 65 MRD Euro inne. Der Unterschied zu den erneuerbaren Energien: Es weiß keiner und es ist intransparent. (Quelle)
Wie Sie herauslesen können bin ich klar pro Energiewende, auch in finanzieller Hinsicht. In Zeiten der Finanzkrise sprechen immer alle davon, dass die Reichen immer reicher, die Armen aber immer ärmer werden und der Mittelstand verschwindet. Von dem EEG-Gesetzt haben aber bisher größtenteils Kleinsparer und Mittelständler profitiert. Von den Milliarden die für ein Endlager ausgegeben werden, profitiert nur der Energieriese. Von den ~20 Cent, die man garantiert für eine Kilowattstunde Strom aus der Solarzelle bekommt, profitiert hauptsächlich die Familienkasse.
Ps. Wenn Sie ein Zeichen pro Energiewende setzten möchten, wechseln Sie am besten zu einem Ökostrom-Anbieter.
Lobenswertes Engagement! Weiter so!!