Die Sahara ist nur die zweitgrößte Wüste der Welt Bild: Google-Maps |
Heute geht es um ein Thema, das selbst von Umweltschützern sehr stiefmütterlich behandelt wird: Uns geht das Land aus und das angesichts wachsender Bevölkerungszahlen. Dass das nicht gut ist, brauch ich euch glaube ich nicht großartig erläutern.
Unter einer Wüste versteht man eigentlich nicht nutzbares Land, dort muss es gar nicht heiß sein, obwohl wir Wüste gerne mit Hitze assoziieren. So ist die größte Wüste die Antarktis und erst danach folgt die Sahara.
Wüsten entstehen meist in Trockengebieten, in denen es verhältnismäßig wenig regnet. Wird dann auch noch der Boden (meist durch den Menschen) überstrapaziert, steht das Gebiet vor der Desertifikation (wird unbrauchbar).
Rund ein Drittel der Erdfläche wird als Trockengebiet eingestuft, in diesem Drittel leben eine Milliarde Menschen. 70% der Gebiete sind desertifikationsgefährdet.
Die Folgen dieser Entwicklung sind fatal. Nomaden können ihre Tiere nicht mehr ernähren, dadurch steigt die Armut und die Gefahr von Hungersnöten. Naturkatastrophen können stärker und öfter vorkommen (Wind kann nicht aufgehalten werden, Sandstürme…). Auch bei der CO2-Einsparung macht die Wüstenbildung einen Strich durch die Rechnung. Vegetation ist wichtig zur Speicherung von Kohlenstoffdioxid. Wird aus Tropenwald auf einmal Wüste, kannst du dir sicherlich vorstellen, dass dort einiges an Speicherpotential verloren geht.
Und die Wüstenbildung schreitet unaufhörlich voran. In den letzten vierzig Jahren wurden ein Drittel der Ackerflächen wegen Unbenutzbarkeit aufgegeben. Jährlich kommen bis dato 20 Mio. Hektar hinzu.
Wie kommt es zur Wüstenbildung?
Die größte Ursache ist die falsche Bewirtschaftung der Landfläche zum Beispiel durch Übernutzung. Es wird so oft es geht, die gleiche ertragsreiche Pflanze angepflanzt und so eine Monokultur erschaffen. Dem Boden gehen Wasser und Nährstoffe aus und er wird unbrauchbar. Dadurch muss wieder neues Ackerland geschaffen werden und das Spiel geht von vorne los. Ein Teufelskreis.
Übermäßige Bewässerung durch falsche Landnutzung verstärken die Verwüstung. Bild: ingo anstötz / pixelio.de |
Ein weiterer Punkt ist, die falsche Agrarpolitik. So ist es zum Beispiel kritisch zu sehen, dass man Früchte in Trockengebieten herstellt. Tomaten aus Tunesien oder Spanien müssen enorm gewässert werden, weil es in den Anbaugebieten nicht oft regnet, die Pflanzen aber sehr viel Wasser zum wachsen brauchen. Das bringt dem Land zwar Exporteinnahmen, nimmt der Bevölkerung jedoch das Trinkwasser.
Abholzung von Wäldern und Überweidung runden die Ursachen ab.
Was kann ich gegen die Wüstenbildung unternehmen?
Dagegen anzukämpfen lohnt sich auf jeden Fall. In Versuchen zeigte sich, dass auf eingezäunten Bereichen die als desertifiziert galten, nach wenigen Jahren wieder Pflanzen wuchsen. Ergo lohnen sich auch Aufforstungsprojekte, die du mit der Blog2Help-Spendenbox unterstützen kannst.
Wirksamer wäre es jedoch, die Desertifikation am Ansatz zu bekämpfen. Am besten bezieht man die Bevölkerung direkt mit ein, Empfehlungen an Politiker bringen meist weniger als direkt mit den Menschen vor Ort zusammen zu arbeiten.
So wurden am Niger mit Hilfe der Bevölkerung mehr als 5 Mio. Hektar Wald gepflanzt. Eine weitere wirksame Maßnahme wäre ein Nutzungsplan für Ackerflächen um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Felder zu garantieren.
Als Verbraucher sollte man auf regionale Produkte zurückgreifen und natürlich generell nachhaltig konsumieren.
Sehr guter Post!
Ein weiterer Aspekt zur Desertifikation ist die Versalzung des Boden.
Du hast ja bereits geschrieben, dass z.B: für Tomaten große Wassermengen gebraucht werden. In der Nähe von San Francisco wird das dafür nötige Wasser aus Brunnen gewonnen. Das Problem.
Der Grundwasserspiegel ist dadurch abgesunken und speziell in Küstenregionen strömt salziges Meerwasser nach. Also werden die Felder nun mit Salzwasser bewässert. Innerhalb von nur kurzer Zeit wird auch das Gebiet unbrauchbar.
Viele Grüße
Stimmt ja, diesen Aspekt hab ich außen vor gelassen. Danke fürs nachtragen 😉