Dass sich politischer Einsatz lohnen kann, zeigen Zahlen aus Malaysia. Seit China im Jahr 2018 kein Plastikmüll mehr importiert, haben Plastik-Exportländer wie Deutschland oder die USA sich andere Ziele für ihren Problemmüll gesucht.
Eines davon war das arme Malaysia, das allerdings sehr schnell reagierte und den Import von schwer recycelbarem Plastikmüll im Jahr 2019 verbot. Umweltminister Tuan Ibrahim ist mit der Bilanz des Verbotes sehr zufrieden. So wurden 267 Container mit illegalem Plastikmüll seit 2019 in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt. 81 Container stehen noch aus.
Reedereien, die erwischt werden, wie sie illegalen Plastikmüll importieren, drohen harte Strafen.
Der immense politische Druck gegen Plastikmüll hat dazu geführt, dass ab 1. Januar 2021 eine U.N.-Regel im Rahmen der Basler Konvention beim Handel mit Plastikmüll in Kraft getreten ist.
Unterzeichner der Konvention dürfen nur mit Plastikmüll handeln, wenn das Plastik sauber, sortiert und leicht zu recyceln ist. Ausnahmegenehmigungen sind aber möglich.
Bis auf die Vereinigten Staaten haben alle großen Exportnationen diese Konvention unterschrieben.
Was nicht heißt, dass das Problem damit behoben ist. Man kann davon ausgehen, dass noch einiges an Schindluder getrieben wird und die Kontrollen vor allem in exportierenden Länder sehr lasch sind. Doch an dem Beispiel von Malaysia sieht man sehr gut, dass konsequente Politik sich lohnen kann. Und je mehr Länder sich weigern, Problemmüll günstig zu entsorgen, desto höher ist der Druck für exportierende Länder sich dem Problem anzunehmen und Kreislaufwirtschaft zu betreiben.
Quelle: Reuters | Titelbild (Plastikmüll am Strand) hhach