Zwei Amazon Paketmännchen sitzen in einem Einkaufskorb

Jeff Bezos spendet 10 MRD $ für den Klimaschutz – Ist das jetzt gut?

Die Medien überschlugen sich als Jeff Bezos, CEO vom Internetgiganten Amazon, auf seinem eigenen Instagram-Account ankündigte, dass er 10 MRD Dollar für die Bewältigung der Klimakrise spenden möchte.

Das hört sich erst einmal super an und es ist auch löblich, dass jemand Geld spendet, selbst wenn er Steuervorteile dadurch erhält. Doch sollte man das bei Menschen, die mächtiger sind als viele Staaten doch einmal genauer unter die Lupe nehmen dürfen.

10 MRD Dollar hört sich heutzutage gar nicht mehr viel an. Ist aber immer noch mehr als das Bruttoinlandsprodukt von 51 Ländern. Sein geschätztes Vermögen von derzeit 114 MRD Dollar ist größer als das BIP von 132 Ländern. Er würde sich da zwischen Marokko und Ecuador auf Platz 61 einordnen.

Grundsätzlich bin ich opportunistisch genug das Geld anzunehmen, wenn er wirklich versucht die Klimakrise zu bewältigen und nicht versucht wie Bill Gates einfach mit Atomkraftwerken ein neues Business aufzubauen, obwohl wir alle technischen Lösungen schon auf dem Tisch haben, sie nur wer finanzieren muss.

Darüber hinaus ist es natürlich ein gutes Zeichen, auch medial, wenn so ein bekannter Mensch, sich jetzt öffentlich dazu bekennt, dass es dieses Problem gibt. Vor allem in den USA, wo sie dieses Märchen vom Tellerwäscher zum Millionär ja wirklich noch glauben und finanziellen Erfolg vor Expertise stellen.

Jeff Bezos spendet 10 MRD $ für den Klimaschutz
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10 MRD Dollar sind wie oben vorgerechnet auch ein guter Hebel in den richtigen Händen. Bezos hat zumindest schon einmal bewiesen, dass er das System austricksen kann. Vielleicht kann er jetzt beweisen, dass er es auch im Kreuz hat, die fossile Lobby auszustechen.

Und das ist der Knackpunkt. Er hat ein perverses System ausgenutzt, um reich zu werden. Umweltkosten wurden auf die Gemeinschaft umgewälzt. Er spielt Länder und deren Steuergesetze gegeneinander aus, um nur 1,2 % Steuern zu zahlen. Er spielt Niedriglohnarbeiter*innen gegeneinander aus und wenn sie nicht mitmachen, werden sie durch KI ersetzt oder das Logistikzentrum verlagert. Zulieferer, Logistikunternehmen und Handelspartner werden massiv unter Druck gesetzt. Die Liste ließe sich ewig weiterführen.

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Jetzt kann man natürlich sagen, don’t hate the player, hate the game. Das mache ich auch. Mich ärgert auch mehr das System. Deshalb setze ich mich in allen Ebenen dafür ein, das zu verbessern. Ich kann vielleicht auch verstehen, dass man am Anfang seiner Selbständigkeit mal die Ellenbogen ausfahren muss, um bis zu einem gewissen Punkt zu kommen. Wenn man aber mal mächtiger ist, als ganze Staaten, sollte man sich seiner Verantwortung vielleicht einmal stellen.

Letztendlich hätte es der Welt mehr geholfen, hätte Bezos es geschafft ein konsequent faires, nachhaltiges Unternehmen aufzubauen, um am Ende halt keine 114 MRD Dollar zu besitzen, sondern sich einfach nur mit einem sehr guten Geschäftsführergehalt zu begnügen. Als jetzt 10 MRD Dollar Reparationszahlungen zu leisten.

Dann wäre er für mich der Game-Changer, für den ihn immer alle halten. Bis jetzt hat er einfach nur besser gecheatet als seine Mitspieler.

Daran messen ihn nun auch seine Mitarbeiter*innen. In einem offenen Brief fordern sie, dass Amazon schnellstmöglich aufhört mit Öl- und Gasfirmen zusammenzuarbeiten, Fossile-Think-Thanks zu unterstützen, Benzin- und Dieselfahrzeuge zu verwenden und aufzuhören, kritische Mitarbeiter*innen zu feuern.


Titelbild (Amazon Paketmännchen): Alexas_Fotos


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