Ein Wasserfall im Wald

Die Grüne Liste der Arten der IUCN als Ergänzung zur Roten Liste

Beispiele, wie es nicht geht, können Aktivisten meist wie aus der Pistole geschossen nennen. Auf die Nachfrage, wie man es denn besser machen könnte, muss meistens länger überlegt werden oder es wird gar keine Antwort gefunden. Um die positiven Erfolge im Arten- und Naturschutz hervorzuheben und diese multipel anwendbar zu machen, wurde die Grüne Liste ins Leben gerufen.

Die IUCN (zu deutsch „Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“) hat sich nun ein weiteres Mal den Artenschutz vorgenommen. Diese Nichtregierungsorganisation ist vor allem dafür bekannt, medienwirksam die Rote Liste der gefährdeten Arten herauszugeben. Also eine Liste aller Arten, die vom Aussterben bedroht sind.

Dieser IUCN werkelt seit geraumer Zeit, genauer seit 2012 an einer weiteren Liste: Die Grüne Liste der Arten. Diese Liste ist allerdings nicht unbedingt ein Gegenstück zur Roten Liste, sondern soll eher ein Baukasten sein, wie Artenschutzprogramme in Naturschutzgebieten noch effektiver durchführbar sind.

Weltweit gibt es über 250.000 Naturschutzgebiete, die mehr oder weniger gut verwaltet werden. Mit der Grünen Liste soll den Betreibern ein Leitfaden zur Seite gestellt werden, wie sie den maximalen Naturschutz so effektiv wie möglich umsetzen können.

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Das Problem der bisherigen Roten Liste ist, dass Fördergelder und Schutzprogramme nur bereitgestellt werden, wenn eine Art schon bedroht ist. Darüber hinaus wird der Erfolg des Artenschutzprogramms nur darüber bewertet, ob sich die Population der jeweiligen Art erholt oder nicht. Gute Arbeit von Nationalparkbetreibern wird also nicht belohnt, sondern zumindest monetär meist bestraft. Ist das jeweilige Ziel erreicht, werden die Fördergelder gestrichen und das Artensterben geht von vorne los. Die Grüne Liste der Arten möchte diese Bewertungen nun differenzierter vornehmen und dadurch Regierungen neue Bewertungsmaßstäbe an die Hand geben um Fördergelder effektiver und nachhaltiger verteilen zu können.

Bei der Bewertung, ob ein Naturschutzgebiet den gewünschten Effekt im Artenschutz besitzt, soll die grüne Liste unter anderem Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Wie hätte sich der Artenbestand in den letzten 50 Jahren entwickelt, hätte es keine Schutzmaßnahmen gegeben?
  • Wie würde sich der Artenbestand verändern, wenn die Schutzmaßnahmen sofort beendet werden und das Naturschutzgebiet seinen Status verlöre?

Aus dieser Bewertung können konkrete Maßnahmen abgeleitet werden um den Artenschutz in den jeweiligen Gebieten noch effektiver zu gestalten. Der Vorteil dieser Bewertungsmethode ist darüber hinaus, dass es auch den Erfolg hervorheben kann, selbst wenn die Population einer Art in dem Zeitraum zurückgegangen ist. Das hauptsächliche Ziel der Grünen Liste ist es, die Erfolge im Naturschutz sichtbar zu machen, aber auch aus den Fehlern zu lernen und diese so aufzuarbeiten, dass andere Artenschutzprogramme aus diesen Fehlern lernen können.

Ein Gorilla mit einem Knochen in der Hand, der in einer kahlen Wüstenwelt ohne Nahrung sitzt.

Der Star in jedem Zoo, in der freien Wildbahn aber fast nicht mehr anzutreffen: Der Gorilla ist enorm vom Aussterben bedroht und es gibt nur noch wenige Schutzgebiete, in denen er leben kann.

Deshalb wird die Grüne Liste vermutlich ein stetig wandelnder Baukasten für den Artenschutz sein. Im November letzten Jahres ist die Standardversion 1.1 der Grünen Liste erschienen. Diese dient bisher allerdings nur als grober Leitfaden um eine wissenschaftliche Diskussion der Maßnahmen zu ermöglichen. Man hofft jedoch schon 2020 eine soweit fertige Version bereitstellen zu können, damit offiziell mit ihr gearbeitet werden kann.

Die grüne Liste unterstreicht eine ehrgeizige Verlagerung des Naturschutzgedankens hin zur Sicherung der Artenerhaltung, anstatt nur das Aussterben zu vermeiden.“

– Crag Hilton Taylor, Abteilungsleiter des Rote Listen Programms und Co-Autor der Grünen Liste bei mongabay.com

Ich erhebe keine Richtigkeit auf diesen Artikel, da es vor allem im deutschsprachigen Bereich sehr schwer war, an Informationen zur Grünen Liste zu kommen. Auf jeden Fall finde ich die Idee, positive Ansätze im Naturschutz hervorzuheben und diese skalierbar zu machen enorm wichtig und richtig. Gefördert wird die Erstellung der Grünen Liste übrigens von unserem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Wer mehr zur Grünen Liste erfahren möchte, findet auf der offiziellen Seite (englisch) weitere Informationen zu dem Thema.

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