Am Samstag findet die bisher größte zwischenstaatliche Konferenz in unserem Land statt. Zur 23. UN-Klimakonferenz (COP 23) treffen sich am Samstag rund 25.000 Teilnehmer aus aller Welt in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Die Konferenz wird elf Tage, hauptsächlich auf dem UN-Campus in Bonn, tagen und am 17. November 2017 zu Ende gehen.
Hohe Erwartungen an COP 23
Es gibt immer mal wieder Klimagipfel, an denen hohe Erwartungen gesteckt sind. Der letztjährige in Marrakesch ist keiner davon gewesen. Der Gipfel in 2015 in Paris war jedoch immens wichtig. Mündete er doch in das wichtige Parisabkommen.
Dieses Jahr beruhen die hohen Ansprüche an den Gipfel daher, dass zum ersten Mal ein Staat, der heute schon vom Klimawandel betroffen ist, den Vorsitz leitet. Frank Bainimarama, der Premierminister von Fidschi wird die Konferenz leiten. Normalerweise müsste die COP 23 auch auf den Fidschi-Inseln stattfinden. Da dort für so ein großes Treffen aber kein Platz wäre, hat sich Bonn bereiterklärt den Gipfel zur Verfügung zu stellen. Die Kosten hierfür werden auf 117 Millionen Euro geschätzt.
Du findest diesen Blogeintrag toll und du glaubst, dass meine Arbeit mit Blog2Help wichtig ist?
Dann würde ich mich über deine Unterstützung freuen!
Hier habe ich zusammengeschrieben, wie du mir helfen kannst!
Dadurch, dass der Gipfel von dem Inselstaat, der direkt vom steigenden Meeresspiegel bedroht wird und Deutschland, das zumindest den Schein eines Ökolandes wahren möchte, quasi zusammen ausgerichtet wird, ist die Hoffnung groß, dass tatsächlich brauchbare Ergebnisse am Ende herauskommen.
Welche Erwartungen haben die Organisationen?
Am meisten verärgert sind die engagierten Menschen darüber, dass das Problem Klimwandel zwar erkannt und sich hohe CO2-Reduktionsziele gesteckt wurden, aber bisher noch keine konkreten Maßnahmen beschlossen wurden, um diese Ziele zu erreichen. Bereits 2018 sollen finale, international verbindliche, Umsetzungsrichtlinien verabschiedet werden, wie das große 2°C noch zu erreichen ist. Diesbezüglich sollen die Verhandlungen auf der Klimakonferenz in Bonn dazu beitragen, starke Richtlinien für den Klimaschutz auszuhandeln.
Durch den Vorsitz der Fidschi-Inseln erhofft man sich außerdem, konkrete Maßnahmen für den Meeresschutz aushandeln zu können.
Besonders heikel ist zudem, dass die COP 23 in NRW, dem Mekka für Braunkohle, stattfindet. Deshalb haben sich viele Organisationen vor allem auf das Thema Kohlestopp und Ausbau der Erneuerbaren Energien festgelegt.
Vor allem von Deutschland haben die Organisationen hohe Ansprüche. Denn die selbst gesteckten Reduktionsziele bis 2020 scheinen zwei Jahre davor quasi unerreichbar.
Den Großteil der wichtigsten Forderungen hat der WWF in seinem Blog ebenfalls noch einmal gut zusammengefasst.(Link entfernt da nicht mehr aktuell)
Wie kann ich daran teilnehmen?
Rund um den Klimagipfel finden hunderte Veranstaltungen statt, die auch für die Öffentlichkeit gedacht sind.
Allen voran der alternative Klimagipfel „People’s Climate Summit“ der vom 3. bis 7. November 2017 dezentral in Bonn stattfindet. Dieser bietet über 50 Workshops zu allen möglichen Umweltschutzthemen an. Am 3./4. und 5. November finden Abendpodien zu den Themen „Globale Klimagerechtigkeit“, „das Ende des fossilen Zeitalters“ und „gesellschaftliche Transformation“ statt. Wer vor Ort ist, sollte diese Angebote nicht verpassen. Alle Infos dazu auf PCS2017.org
Kulturelles bietet die vierte Ausgabe die Fiesta Viktioria zum Ende des Gipfels am 17. November an. Dann wird es im bekannten Viktoriaviertel Konzerte, Poetry Slams und vieles mehr rund um das Thema Klimaschutz gehen. Mehr Infos bald auf deren Facebook-Seite. Der Eintritt ist Frei.
Weitere interessante Veranstaltungen rund um COP 23 in Bonn findest du im Veranstaltungskalender des Bonner Sustainability Portals.
Proteste:
Natürlich wird es zahlreiche Proteste geben, zu denen ihr euch anschließen könnt.
- Großdemo „Kohle Stoppen“ am 4.11 um 12 Uhr => Mehr Infos
- „Ende Gelände“ Gipfel-Spezial 3. – 5. November => Mehr Infos
- „No climate change Demo“ die vor allem Kritik an Großkonzerne äußerst. Am 11.11 um 10:30 => Mehr Infos
Wer vor Ort ist, sollte sich unbedingt die Warn-App NINA auf sein Smartphone laden. Sollte es zu Gefahrensituationen kommen, erhaltet ihr darüber offizielle Informationen.
Petitionen:
Wenn du nicht vor Ort bist, kannst du durch Petitionen den Themen, die dir wichtig sind, mehr Aufmerksamkeit verschaffen.
Lehrmaterial:
Unsere Partnerorganisation OroVerde hat für Lehrer/innen Unterrichtsmaterial für Schüler zusammengestellt, die kostenlos auf der Webseite herunterladbar sind. So können Kinder und Jugendliche lernen, was es mit so einer Konferenz auf sich hat, wieso Klimaschutz wichtig ist und schlussendlich vielleicht selbst eine Konferenz abhalten.
Soziale Medien
Unter folgende Hashtags könnt ihr bei den bekannten sozialen Medien mitdiskutieren, euch Infos verschaffen und der Klimakonferenz wichtige Aufmerksamkeit verschaffen:
#COP23 #Weltklimakonferenz #TalanoaSpace #Bonn #Fiji #ClimateAction #Klimaschutz
Berichterstattung:
Auch wenn ich es gerne würde, kann ich euch nicht über die COP 23 am Laufenden halten. Aber dafür gibt es neben den oben genannten sozialen Medien auch andere interessante Quellen, die vom Klimagipfel berichten:
- Klimaretter.info
- Germanwatch.org
- COP23.de (offiziell) -> Der WhatsApp-Newsletter ist aber nicht schlecht.
Beitragsbild: ©BMUB/Dominik Ketz
Newsletter abonnieren:
[wysija_form id=“3″]