Kaum ein Thema hat uns auf Blog2Help so beschäftigt wie der Yasuni-Nationalpark. Den ersten Beitrag haben wir vor fünf Jahren, im August 2011 verfasst. Schon da drohte, dass in einem der artenreichsten Regenwaldgebieten nach Öl gebohrt wird.
Es folgte ein kurioser Aufruf des ecuadorianischen Präsidenten. Dieser meinte, dass Ecuador auf den Abbau des Öls verzichtet, wenn andere Staaten 50% des zu erwartenden Gewinns aus der Erdölförderung kompensieren. Was sich erst einmal komisch anhört, ist auf den zweiten Blick ein ziemlich moderner und intelligenter Umweltschutzansatz. Wir Industriestaaten reden uns leicht beim Thema Regenwaldschutz, da es bei uns gar keinen Regenwald gibt.
Länder wie Ecuador, die aber fast nichts anderes besitzen als Wald und Rohstoffe dann zu verbieten dies zu vergolden, ist schon ein bisschen hochnäsig. So stieß der Vorschlag tatsächlich auf offene Ohren bei der UN und Deutschland hat sich auch bereiterklärt, einer der größten Geldgeber der Initiative zu werden. Bis der damalige Wirtschaftsminister Dirk Niebel (FDP) vehement gegen eine Zahlung gewehrt hat.
Nun fließt das Öl
Nach der endgültigen Niederlage der Yasuni-Initiative vor zwei Jahren ist diese Woche nun das erste Mal Öl im Nationalpark geflossen. Die staatseigene Ölfirma Petroamazonas hat nun das erste kommerzielle Barrel auf den ITT (Ishpingo, Tambococha, Tiputini) – Ölfeldern abgebaut. Das ist ein Areal neben dem Yasuni Nationalpark. Das ist insofern kritisch, weil es eines der artenreichsten Gebiete auf der Welt ist.
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In Yasuni befinden sich in einem einzigen Hektar Regenwald mehr Baumarten als in der ganzen USA und Kanada zusammen. Außerdem gibt es dort in einem Hektar Wald mehr Arten an Vögel, Amphibien, Säugetiere und Insekten als irgendwo sonst auf dieser Welt.
Wenn Wissenschaftler sagen, dass 80% der fossilen Rohstoffe in der Erde bleiben müssen um eine Klimakatastrophe abzuwenden, dann ist der Yasuni Nationalpark der letzte Ort auf der Welt, an dem nach Öl gebohrt werden sollte. Viele Tier- und Pflanzenarten haben die Eiszeit überlebt. Ob sie die „Öl-Zeit“ überleben, wird sich zeigen. – Kevin Koenig, Program Director Ecuador von Amazonas Watch
Ungefähr 407 Millionen Tonnen CO2 werden in die Atmosphäre freigesetzt, wenn das ganze Öl gefördert wird. 60% des Öles aus Ecuador hat im vergangenen Jahr übrigens Kalifornien importiert.