Deutschland hatte in der Energiewende sehr ambitionierte Ziele, die jetzt alle etwas dürftiger ausfallen. Schuld daran ist wohl die ziemlich politisch verkorkste Umsetzung des Erneuerbaren Energiengesetzes (EEG). Ich schreibe mit Absicht politisch verkorkst, denn anderweitig war es aus meiner Sicht ein großer Erfolg.
Durch die gesteigerte Nachfrage ist genau das passiert, was man wollte. Nun kann man Solarstrom schon für 3,71 Cent kW/h erzeugen. Vor zehn Jahren waren es noch 32 Cent!
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Doch leider hat die Negativpropaganda dazu geführt, dass die Politik ungern in Erneuerbare Energien investiert. Dabei wäre genug Geld da. Fossile Energieträger werden jährlich mit rund 57 Milliarden Euro subventioniert. Dabei macht eine Energiewende heutzutage auch wirtschaftlich Sinn.
Worauf ich hinaus möchte ist, dass man sich nicht auf Politik und Wirtschaft verlassen sollte, damit die Energiewende erfolgreich wird.
Welche Vorteile haben Genossenschaften?
In Deutschland haben Genossenschaften eine lange Tradition. Viele kennen sie wohl eher aus dem Wohnungsbau. Man schließt sich zusammen und kauft Genossenschaftsanteile.
Jeder, egal, wie viel er einzahlt, hat bei der Genossenschaftsversammlung das gleiche Stimmrecht. Außerdem kann man in fast allen Genossenschaften (je nach Satzung) nur so maximal so viel Verlust einfahren, wie man eingezahlt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass Gewinn ausgeschüttet werden kann.
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Dieses Genossenschaftsmodell ist im Zuge des „Social-Business“-Hypes der letzten Jahre in vielen Bereichen immer beliebter geworden. Vor allem in der Energieerzeugung gibt es enorm viele Genossenschaften, die Solarkraftwerke, Windkraftanlagen und Speichersysteme in die eigene Region bringen und so die Energiewende vorantreiben.
In Energiegenossenschaften investieren
Laut DGRV gibt es 855 Energiegenossenschaften (Stand 2017) in Deutschland. 183.000 Bürger haben in diese Genossenschaften investiert. Alle Genossenschaften haben bis 2017 knapp 2,5 MRD Euro in erneuerbare Energien investiert.
Bürgerenergie-Genossenschaften sind also ein ideales Instrument um die Energiewende voranzubringen. Nicht nur sind sie quasi demokratisch legitimiert und strukturiert, ein großer Vorteil ist auch, dass sich die einheimischen Bürger viel besser mit den strukturellen und umwelttechnischen Eigenheiten vor Ort auskennen als beispielsweise Fremdinvestoren.
Somit ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Fehler passieren, die ein fremder Investor machen könnte. Zum Beispiel Windkraftanlagen in Vogelschutzgebieten bauen.
Mit Genossenschaftsanteilen Geld verdienen
Aus meiner Sicht haben Genossenschaften gegenüber Aktienunternehmen einen großen Vorteil: Das gezeichnete Anteil ist als Eigenkapital vorhanden. Will heißen, wenn man sich schon ausgegebene Anteile an der Börse kauft, ändert sich beim Aktienunternehmen nichts an seinem Investitionsvolumen, da der Anteil ja schon ausgegeben wurde. Nur eine Neuzeichnung bringt frisches Geld ins Unternehmen, kann aber massive Auswirkungen auf den Aktienkurs haben.
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Bei Genossenschaften hingegen wirkt sich jedes gezeichnete Anteil positiv auf die Liquidität der Genossenschaft aus. Damit werden dann beispielsweise neue Solarzellen gekauft. Deshalb kann man auch jederzeit seinen Anteil (meist mit einer Vorlaufzeit von 2 Jahren) zurückfordern.
Wie bei einer Aktiengesellschaft können auch Genossenschaften am Ende des Geschäftsjahres Rendite ausschütten. Die Höhe legt die Genossenschaftsversammlung fest. Also unter anderem du als Genosse!
Davon machen auch viele Bürgerenergie-Genossenschaften Gebrauch. Laut der verlinkten Umfrage haben 59 % der Genossenschaften im vergangenen Jahr (2016) eine Gewinnausschüttung ausgezahlt. Die Höhe der Ausschüttung lag bei durchschnittlich 3,43 %. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Dividende im DAX lag 2016 bei 2,3 %.
Bürgerenergie-Genossenschaften Überblick
Allerdings gibt es einen kleinen Wehrmutstropfen für alle, die jetzt sofort anlegen wollen. Obwohl die Satzungen und Versammlungsprotokolle meist einsehbar sind, ist die Recherche, welche Genossenschaft, wie viel Rendite abwirft äußerst schwer.
Ich habe mich an einer Tabelle versucht. Aber mit den öffentlichen Informationen kann man meist wenig anfangen. Nach dem Veröffentlichen dieses Beitrages, werde ich die Genossenschaften noch einmal anschreiben und bitten, die Angaben zu ergänzen. Die Tabelle wird also ständig aktualisiert. Bookmarked euch am Besten diesen Beitrag 😉
Name | € pro Anteil | Min. Einlage | Max. Einlage | Dividende 2017 | % 2016 | % 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|
Greenpeace Energy | 55 € | 55 € | 22.000 € | 2,5 % | 0,0 % | 0,0 % |
Bürgerenergie Region Regensburg | 500 € | 500 € | 100.000 € | ? | ? | ? |
Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG | 100 € | ? | ? | ? | ? | ? |
UrStrom eG | 250 € | 250 € | 2.500 € | 2,0 % | ? | ? |
BürgerEnergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden | 500 € | 500 € | 20.000 € | ? | ? | 3,10 % |
Solar-Bürger-Genossenschaft | 100 € | 100 € | keine | ? | 3,0 % | ? |
BürgerEnergie Berlin | 100 € | 500 € | keine | ? | ? | ? |
BürgerEnergieGenossenschaft Ruhr-West | 250 € | 250 € | keine | ? | ? | ? |
BürgerEnergie Lübeck | 250 € | 250 € | keine | ? | ? | ? |
Energienetz Hamburg | 100 € (50 € Anmeldung) | 100 € | keine | ? | ? | ? |
Vielleicht kann man die Tabelle ja noch zusätzlich gemeinsam ergänzen. Wenn ihr eine ergänzende Angabe habt, schreibt mir doch eine Mail (siehe Impressum). Neue Bürgergenossenschaften werden aber nur aufgenommen, wenn die Angaben komplett sind
Titelbild (Solardach): RoyBuri