Die EU möchte ein Plastikverbot gesetzlich verankern. Beziehungsweise einen zarten Versuch starten, vor allem Einwegplastikprodukte zu verbieten (Quelle). Natürlich stimmt das Argument, dass das meiste Plastik in den Meeren aus Asien, Indien und Afrika stammt. Doch genau dort werden oftmals diese Einwegverpackungen produziert. Außerdem kann das kein Argument dafür sein, warum wir unsere Umwelt vor unserer Haustür nicht trotzdem schützen sollten.
Heute möchten wir zwei positive Beispiele aufzeigen, die Plastik erfolgreich dem Kampf angesagt haben und trotzdem noch leben.
Plastikverbot in Ruanda
Im ostafrikanischen Ruanda herrscht ein strenges Plastikverbot. Die Hauptstadt Kigali gilt mittlerweile als eine der saubersten Städte in ganz Afrika.
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In dem ostafrikanischen Staat Ruanda darf schon seit 10 Jahren kein Polyethylen-Plastik mehr hergestellt werden. Aus diesem umweltbelastendem Plastik werden unsere Einkaufstüten produziert und in den deutschen Supermärkten verkauft. In der afrikanischen Republik, die etwa so groß wie Brandenburg ist, wurde zudem vor acht Jahren der Gebrauch von Plastiktüten und Folien reglementiert: Ruander dürfen sie nur noch in Ausnahmefällen benutzen. Falls ein Hotel sein Salatbuffet mit Folien frisch halten möchte, braucht dieses eine spezielle Lizenz. Anschließend kommt ein spezieller Entsorger und holt sie ab. Bauarbeiter und Landwirte dürfen dickere Folien für ihre Arbeit verwenden. Der Krankenhaus-oder Hausmüll darf dennoch in Tüten entsorgt werden. Die Regierung hat Plastiktüten und Verpackungsfolie aus Supermärkten vollständig verbannt. Die Kunden nehmen jetzt entweder bunte Stoffbeutel oder feste braune Papiertüten zum Einkaufen mit. Backwaren müssen in abbaubaren Plastikpackungen angeboten werden.
Vor dem Gesetz gehörten weggeworfene Plastiktüten wie in vielen anderen afrikanischen Metropolen zum Stadtbild. Doch die Sauberkeit hat ihren Preis: Das Umweltministerium unternimmt mit speziell ausgebildeten Beamten und in Kooperation mit der Polizei regelmäßig Kontrollzüge durch Supermärkte. Sollten Bürger Verstöße gegen das Plastik-Gesetz beobachten, können sie eine Kostenlose Nummer wählen und diese melden.
Wenn ein Passant von einem Gesetzeshüter kontrolliert und mit einer Tüte aus Plastik erwischt wird, so muss er diese abgeben und wird verwarnt. Sollte es nach einer Verwarnung nochmal zu einem Zwischenfall kommen, wird eine Strafgebühr in Höhe von umgerechnet 5,40 € berechnet. Touristen müssen ihre Tüten vor der Grenze abgeben, ohne Tabu. Die beschlagnahmten Tüten werden gesammelt und zu einer Recyclingfirma gebracht. Die Eingenommen Strafgelder kommen ein einen Fonds, aus dem das Umweltministerium Initiativen gegen den Klimawandel finanziert. Umweltbewusstsein spielt in Ruanda eine große Rolle. Jeder leistet dazu seinen Beitrag, nicht zuletzt, weil das Gesetz es vorschreibt. So müssen Ruander etwa jeden letzten Samstag im Monat beim sogenannten Umuganda gemeinnützige Arbeit leisten. Unkraut jäten, Müll sammeln oder Häuser bauen – gemeinsam die Umwelt verbessern.
Der Erfolg des Gesetztes spricht für sich. Sind früher bei starkem Wind die Plastiktüten wild umhergeweht ist nun alles sauber. Anfangs waren die Einwohner von Ruander noch skeptisch über das Verbot. Jetzt möchte es wohl keiner mehr missen.
Einwegtütenverbot in Kalifornien
Seit über einem Jahr, hat der US-Bundesstaat Kalifornien, Einwegtüten verboten. (Quelle englisch)
Damit ist Kalifornien der erste Bundesstaat der USA der so eine Maßnahme ergriffen hat. Es stellte sich nicht als dramatisch und belastend dar, von dem Tag an, seine eigenen Tüten zu verwenden. Wiederverwendbare Beutel verursachten keine Epidemie von durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten, wie einige Kritiker nahelegten. Kein Kunde wurde arm, weil er jetzt 10 Cent mehr zahlen musste, um eine dickere, mehrfach verwendbare Tüte zu kaufen.
Zum größten Teil nahmen die Kalifornier die plötzliche Abwesenheit von etwa 13 Milliarden Tüten, die in früheren Jahren an den Kassen der Kaufhäuser und anderer Einzelhändler verteilt wurden, in Kauf. Vielleicht nörgelten ein paar zuerst über die Unannehmlichkeiten. Aber die meisten passten sich schnell an, vielleicht weil sie ahnten, dass irgendwas nicht stimmte mit all den Plastiktüten, die an Bäumen hingen, in den Abflusskanälen gefangen waren, an den Seiten der Autobahnen klebten und im Ozean schwammen.
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