Eine Reise durch Ecuadors bedrohte Wälder- Hilf uns sie zu retten!

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Die Spannung steigt mit jedem Kilometer. Mit größerer Entfernung zur Hauptstadt Quito nimmt die Lautstärke immer weiter ab, und die Fortbewegungsmittel wechseln stetig. Nachdem ich mit dem Bus den größten Teil der Strecke gefahren bin, geht es jetzt mit dem Jeep vom letzten Ort Chontal bis zum Ende der befahrbaren Straße. Mein Ziel: das Reserva Los Cedros im ecuadorianischen Nebelwald, etwa 60 km nordwestlich von Quito.

Das Reservat hat eine lange Geschichte. 1988 durch den Kauf eines ersten Teilstücks gegründet, umspannt Los Cedros heute eine Fläche von ca. 4.250 Hektar; 662 ha hiervon sind zuvor kolonisiertes Land, der Rest ist ursprünglicher Primärwald. Möglich gemacht wurde der Kauf, und damit der Schutz dieses Gebietes, durch verschiedene Organisationen und Privatpersonen, darunter Friends of the Earth Sweden, Rettet den Regenwald und dem Rainforest Information Centre Australia. Das Reservat finanziert sich bis heute durch Spenden sowie durch den Besuch von Touristen, Forschern und Freiwilligen, die sich einige Tage bis mehrere Monate in Los Cedros aufhalten.

Das Reservat erhält sich vor allem durch Spenden und Einnahmen aus dem Aufenthalt von Forschern und Touristen. Foto: Sascha Boden

Als Teil der Choco-Region haben gerade Forscher allen Grund, im Reservat vorbeizuschauen: dieses Gebiet zählt zu den biologisch vielfältigsten Orten unserer Welt. Mindestens 298 Vogelarten nennen das Areal ihr Zuhause, doch noch beeindruckender waren für mich die über 900 Arten von Motten in allen Formen und Größen, die hier heimisch sind. Hinzu kommen seltene Affenarten, die einzige in Südamerika heimische Bärenart, Puma, Jaguar und ja, auch die größte Kakerlakenspezies der Welt!

Der letzte Teil des Weges führt steil bergauf. Ein paar Mitarbeiter des Reservats und ich stellen uns dem Aufstieg mit einer kleinen Zahl von Mauleseln, die das Gepäck und, Teile des Weges, auch uns transportieren. Nach guten anderthalb Stunden durch den teils sehr nebligen Wald erreichen wir den bewohnten Teil des Reservats. Jose de Coux, Leiter des Reservats, begrüßt uns freundlich und freut sich auch über die mitgebrachten Vorräte. Jose ist US-Amerikaner und lebt seit den 1980ern auf zu Zwecken des Naturschutzes gekauftem Land.

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Aufgrund der andauernden Gefährdung des Gebietes durch Bergbauvorhaben entschloss er sich zusammen mit dem Centro de Investigacion de los Bosques Tropicales (CIBT), einem lokalen Ableger des Rainforest Information Centre, weiteres Land in der Region aufzukaufen und das Reservat zu gründen. Bis heute hat es somit ein Verband aus Umweltschützern, indigenen Bewohnern und Forschern geschafft, dieses einzigartige Gebiet größtenteils zu erhalten. Der Schutz des Reservats bedeutet jedoch nicht nur den Schutz des Lebensraums tausender, teils vollkommen unerforschter Arten von Pflanzen, Tieren und vor allem Pilzen, sondern gewährleistet auch das Fortbestehen der vier großen Süßwasserquellen im Reservat, die für das Überleben dieses Ortes von entscheidender Bedeutung sind.

Die Süßwasserquellen in Los Cedros sind lebenswichtig für Flora und Fauna. Hier ist trinken aus dem Fluss kein Problem. Foto: Sascha Boden

An diesem einzigartigen Ort galt es nun, auch mit allen Sinnen anzukommen. An die Umgebung muss man sich zunächst einmal gewöhnen. Damit ist nicht nur die Pflanzenwelt gemeint, sondern auch und vor allem das feuchte Klima, der oft in den Morgenstunden über dem Land liegende, dicke Nebel und die Geräuschkulisse der abertausenden Tiere. Ein ständiges Summen erinnert einen daran, dass es sich hier wirklich um einen Hotspot der Biodiversität handelt, und das heißt auch immer: viele Insektenarten. Ich bin ganz froh, dass ich in der kleinen Kabine, in der ich in den 2 Monaten Aufenthalt übernachte,  nur einmal eine Spinne finden werde. Dafür sehe ich im Freien wirklich reichlich von den hier heimischen Arten.

Abends, wenn Jose, ich, und die anderen Besucher des Reservats (während meines Aufenthalts waren es nie mehr als 10 Leute gleichzeitig), mit Kerzenlicht am Tisch sitzen, trennen uns und die Motten nur vier elektrische Glühlampen, die an den Ecken des überdachten Gemeinschaftsbereichs brennen. Unzählige, man möchte meinen tausende, schwirren um die Lichter und setzen sich auf ein aufgespanntes, weißes Tuch; eine einfache Methode, um sie von uns und dem Kerzenlicht fernzuhalten. In den frühen Morgenstunden kann man die nachtaktiven Tiere dann auf dem Boden und dem Tuch schlafend bestaunen. Ich habe das Gefühl, das „beeindruckend“ zu nennen, wird dem Spektakel nicht gerecht.

Über 900 Mottenarten sind hier heimisch. Hier nachts zu sehen auf einem aufgespannten Bettlaken, das das Licht der Glühlampen reflektiert. Fotos: Sascha Boden

Das Reservat wird von mehreren Wanderpfaden durchzogen, die regelmäßiger Arbeit zur Aufrechterhaltung bedürfen. Meine Aufgaben umfassten also oft das Beseitigen umgestürzter und auf die Pfade gefallener Bäume sowie das Beschneiden von wuchernden Pflanzen. Was allein schon durch die schiere Umgebung selbst ein Erlebnis gewesen wäre, wurde noch durch die Anwesenheit von 2 Forschern aus den USA bereichert. Oft gingen wir gemeinsam auf Wanderung und nahmen Proben, und so wurde ich auf Dinge aufmerksam gemacht, die ich selbst so nie wahrgenommen hätte.

Hier gibt es Pilze, die äußerlich nichts mit denen gemeinsam haben, die wir in Deutschland antreffen können. Viele dieser Arten und bestimmte Aspekte ihrer Lebensweise, bspw. ihre Art der Fortpflanzung, sind teils noch komplett unerforscht. Wir stoßen auf Hinweise einer symbiotischen Beziehung zwischen einer Art von Pilz und einer Fliegenspezies, bei der die Fliegen vom Geruch der Pilze angelockt werden. Sporen anderer Arten infizieren noch lebende Blätter und wachsen aus ihnen nach ihrem Tod hervor, und sie übernehmen sogar die Kontrolle über Insekten, aus denen sie ebenfalls sprießen, nachdem sie sie als Fortbewegungsmittel benutzt haben. Wir sammeln Proben und machen fleißig Fotos.

Das Reservat beherbergt Pilze in Formen und Farben, die wohl die meisten hierzulande in schieres Staunen versetzen. Fotos: © Danny Newman

 

“Es gibt mehr als 70.000 bekannte Pilzspezies auf unserer Welt. Doch die Schätzungen zur wahren Vielfalt dieser Lebensform gehen von einer wesentlich höheren Zahl aus: wahrscheinlich gibt es Millionen verschiedener Arten. Da der Großteil der Vielfalt des Lebens in den Tropen gefunden werden kann ist es nur logisch, dass die meisten unbekannten Pilzspezies ebenfalls dort anzutreffen sind. Jeder verlorene Hektar Wald, jede zerstörte Süßwasserquelle bedeutet, dass wir die Möglichkeit verlieren, diese unbekannten Arten kennenzulernen und zu erforschen, da sie aussterben, noch ehe sie von Wissenschaftlern untersucht werden können. Die meisten Antibiotika und Antikrebsmedikamente sind entweder selbst natürliche, von Pilzen hergestellte Substanzen, oder werden aus diesen gewonnen. Wenn wir diese Vielfalt verlieren, verlieren wir sogleich das, was diese Organismen potentiell zur weiteren Verbesserung der Medizin und der menschlichen Gesundheit beitragen könnten, ganz zu schweigen vom Verlust, den das Aussterben solch kostbarer Lebewesen bereits an sich darstellt. 

– Roo Vandegrift, Assistenzprofessor Universität Orgeon (USA), Aufenthalt in Reserva Los Cedros 2014 (übersetzt)

Die Tierwelt wiederum ist natürlich nicht auf krabbelnde und fliegende Kleintiere beschränkt. Im Laufe meines Aufenthalts in Los Cedros hatte ich die Gelegenheit, mit einem australischen Filmemacher an einer Dokumentation zu arbeiten, die man sich hier anschauen kann. Wir brachten Kamerafallen an verschiedenen Orten entlang der Pfade an und kamen jeweils ein paar Tage später wieder, um die Daten auszuwerten. Die Spannung war immer groß, denn jeder hoffte, ein möglichst großes oder seltenes Tier vor die Linse bekommen zu haben. Ozelot, Puma, Rehe und sogar ein Vertreter der gefährdeten Art des Brillenbärs sind uns so im Laufe der Wochen indirekt begegnet. Ein großer Erfolg, um den Wert dieses Reservats hervorzuheben.

Auch der selten gewordene Brillenbär nennt das Reservat sein zu Hause. Ein Exemplar lief hier vor eine der Kamerfallen. Foto © David Nicastro

Verschiedene Affenarten, wie Kapuziner- und Brüllaffen, hörten wir oft oder begegneten ihnen sogar bei Wanderungen durch das Reservat. Das größte Glück während unseres Aufenthalts hatten wir jedoch, als wir uns auf die Suche nach den äußerst seltenen Braunkopfklammeraffen machten. Schätzungen besagen, dass es weniger als 250 in Freiheit lebende Exemplare dieser Spezies gibt, und Los Cedros ist nur einer von drei beschützten Regionen weltweit, in der sie leben können. Nach einem langen Weg über einen stillgelegten Pfad fanden wir eine Gruppe, die uns lautstark mit Warnrufen begrüßte. Die Affenart ist scheu und bevorzugt ursprünglichen und intakten Tropenwald, der weit entfernt von menschlichen Siedlungen liegt. Nachdem wir ihre Existenz durch Aufnahmen belegen konnten, ließen wir sie also gleich wieder in Ruhe.

Doch so unbeschreiblich und einzigartig dieser Ort auch ist, ein Aufenthalt vollkommen ohne Sorgen blieb mir verwehrt. Bei Wanderungen kamen wir auch an den Grenzen des Reservats vorbei, wo die Zerstörung durch illegale Abholzungen nicht zu übersehen ist. Dutzende umgestürzte Bäume, die meisten von ihnen unbestreitbar von beträchtlichem Alter, liegen direkt auf dem Pfad, der bereits zu Los Cedros gehört. Jose setzt sich zusammen mit der lokalen Bevölkerung seit Jahrzehnten dafür ein, diese illegalen Vorgänge zu unterbinden. Doch die Regierung in Quito ignoriert das Problem, oder billigt die voranschreitende Zerstörung sogar bewusst.

Als ich nach zwei aufregenden Monaten am für mich mit Abstand eindrucksvollsten Ort der Welt wieder Richtung Hauptstadt aufbreche, habe ich gemischte Gefühle. Dieses Reservat gibt es noch, weil eine engagierte Gruppe von Menschen Tag für Tag für dessen Erhalt kämpft. Was soll aus diesem Ort werden, wenn es nicht mehr genug Leute gibt, die von Los Cedros wissen und es schützen? Die Antwort ist einfach, aber schwer hinzunehmen; vor allem, wenn man dort war und gesehen hat, was hier wirklich auf dem Spiel steht. Die kontinuierliche Bedrohung des Reservats stellt einen potentiellen Verlust für den Planeten dar, über dessen Bedeutung sich wohl kaum einer der Verantwortlichen wirklich im Klaren ist.

Die Zerstörungen durch illegale Abholzungen am Rande des Reservats waren schon 2014 deutlich zu sehen. Durch die nun erfolgten Beschlüsse der ecuadorianischen Regierung sind Los Cedros und andere Schutzgebiete jedoch in ihrer Gesamtheit von der Zerstörung bedroht. Foto: Sascha Boden

Die Situation hat sich seit meinem Aufenthalt 2014 leider nicht gerade verbessert.  Im vergangenen Jahr hat die Regierung Ecuadors ohne Wissen oder Zustimmung der Öffentlichkeit Abbaurechte für über 1,7 Mio. ha Waldschutzgebiete und Flächen von Ureinwohnern an transnationale Firmen vergeben. Damit ist der Weg frei für die unwiederbringliche Vernichtung dieser eigentlich unter Schutz stehenden Lebensräume durch Bergbauprojekte. Die Vergabe dieser Rechte verstößt nicht nur gegen ecuadorianisches Recht, sondern auch gegen internationale Verträge.

Diese Entwicklungen erscheinen als plötzliches Ereignis, doch wurden sie seit den 90er Jahren geplant, u. a. mit Unterstützung der Weltbank. Die Schutzgebiete, für die Abbaurechte vergeben wurden, umfassen auch das Reserva Los Cedros. Um sich das schiere Ausmaß dieser illegalen Vorgänge deutlich zu machen, muss man nur einen Blick auf die Zahlen werfen: noch im April 2016 umfasste die Fläche, für die Abbaurechte für den Bergbau vergeben wurden, etwa 790.000 ha. Neun Monate später hat sich diese Fläche auf mehr als 3 Mio. ha verdreifacht; ein Anstieg von 3 % der Landesfläche auf 13 %. Mit der Vergabe der Konzessionen ist der Schutz der in diesen Gebieten liegenden Reservate hinfällig. Werden dort Vorkommen abbaubarer Mineralien gefunden, ist die Zerstörung dieser Lebensräume gewiss.

Die in Ecuador vergebenen Abbaurechte vor (gelb) und nach (rot) dem 07. August 2017. Die neuen Vergaben entsprechen bezogen auf die Gesamtlandesfläche einer Steigerung von 3 % auf 13 %. Quelle: Dan Thomas (Karte); Mining Cadaster Geovisor, Ministry of Mining, Ecuador (Daten), http://geo.controlminero.gob.ec, 29.11.2017

Die Vergabe dieser Konzessionen geschah am Ende der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Correa im April 2017. Der damalige Vizepräsident war als koordinierender Direktor des Büros für „Strategische Sektoren“ für die Bewerbung und Aushandlung dieser Konzessionen verantwortlich und wurde im Oktober vergangenen Jahres in Zusammenhang mit der Annahme großer Bestechungsgelder und weiteren korrupten Verhaltens verhaftet. Die Zivilgesellschaft hat sich mittlerweile jedoch formiert und verlangt das Verbot der Vergabe von Abbaurechten in Naturschutzgebieten. Die jetzige Regierung zeigt grundsätzlich mehr Bereitschaft, auf die Bevölkerung zu hören, doch auch sie hat nur eine einzige der am 27.09.2017 von einem Bündnis aus Lokalverwaltungen, Gemeinden und Nichtregierungskoalitionen geforderten Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wälder angenommen. Gebiete wie Los Cedros bleiben somit nach wie vor akut gefährdet.

Durch die neuen Vergaben darf auf einem Großteil der Fläche von Los Cedros nach Mineralien gesucht werden (violett) – der Schutz dieses Gebietes ist damit de facto nicht mehr gegeben. Quelle: https://ecuadorendangered.com/research/losced/LC_concessions.pdf, 06.01.2018

„Ecuadors System geschützter Wälder ist von besonders großer Bedeutung, da es Andine Bergwaldlebensräume schützt, viel davon Nebelwald. Nebelwälder spielen eine wichtige Rolle im hydrologischen Kreislauf tropischer Berwaldgsysteme und beherbergen eine große biologische Vielfalt mit extrem hohen Raten an Spezies, die ausschließlich in diesem Lebensraum vorkommen. Aus diesen Gründen werden die tropischen Anden oft als eine der wichtigsten Konversationsprojekte weltweit betrachtet. In Ecuador sind viele dieser Gebiete besonders durch Änderungen in der Landnutzung beschädigt, u. a. durch Abholzung, landwirtschaftliche Nutzung und Verstädterung. Der mit Abstand größte Teil der in Ecuador vergebenen Abbaurechte liegt in den Andenwäldern. Insgesamt sind 78 % der vergebenen Konzessionen in diesem unglaublich wichtigen Lebensraum zu finden, was Abbaurechten für etwa 35 % der Andenfläche Ecuadors entspricht, einer Fläche von ungefähr 2.890.000 ha.“

– Auszug aus dem Bericht „The extent of recent mining concessions in Ecuador“ (Roo Vandegrift, Daniel C. Thomas, Bitty A. Roy, and Mierya Levy; 2017.11.05 v1.0; The extent of recent mining concessions in Ecuador; Rainforest Information Centre, Nimbin, New South Wales, Australia) (übersetzt)

Das Eintreten dieser Katastrophe wäre ein gewaltiger Rückschlag für den Erhalt der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Doch nicht nur in Ecuador kann und wird dagegen gekämpft werden; wir in Europa können die Ureinwohner und die lokale Bevölkerung Ecuadors ebenfalls unterstützen. Das Rainforest Information Centre hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um die ecuadorianische Zivilgesellschaft in ihrem Kampf zu unterstützen, Druck auf die dortige Regierung auszuüben. Diese soll die Abbaurechte zurückziehen und den Bergbau in geschützten gebieten generell verbieten. Zusätzlich soll mit dem Geld eine Öffentlichkeitskampagne finanziert und eine gerichtliche Anfechtung der Vergaben erreicht werden. Das Ziel ist, ein alternatives ökonomisches Modell zu entwickeln, das die Gebiete dauerhaft unter Schutz stellt und gleichzeitig die langfristigen Vorteile und den wirtschaftlichen Wert eines ökologischen Tourismus für das Land hervorhebt, anlehnend an das Vorgehen Costa Ricas. Zusätzlich könnt Ihr hier eine Petition zum Schutz der ecuadorianischen Nebelwälder unterzeichnen.

Zwar hat die Zivilgesellschaft Ecuadors im Dezember 2017 einen wichtigen Sieg errungen, indem der aktuelle Präsident Moreno nach hefitgen Protesten erklärte, ab sofort werde es keine neuen Vergaben von Abbaurechten ohne vorherige Beratung mit den ansässigen Gemeinden mehr geben. Auf die bereits vergebenen Abbaurechte hat dies jedoch keinen Einfluss. Die Petition und auch die Crowdfunging-Kampagne haben derweil leider noch viel zu wenige Beiträge. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir die Bemühungen hierzulande unterstützen. Wir können so die Chancen unserer Kinder und Kindeskinder darauf erhöhen, dass auch sie noch saubere Luft, genügend Trinkwasser, Artenvielfalt und nicht zuletzt ein stabiles Klima auf dieser Welt vorfinden. Orte wie Los Cedros sind eine der elementaren Voraussetzungen dafür, und ohne sie wird es eine solche Zukunft nicht geben. Es liegt an uns, dies mit allen Mitteln zu verhindern.

„Die derzeitige Schätzung besagt, dass weltweit pro Tag etwa 150 bis 200 Arten aussterben, was 1.000 bis 10.000 Mal schneller ist als die Rate, die man ohne menschlichen Einfluss erwarten könnte. Diese Annahme ist außerdem noch konservativ, da sie weder Pilze noch Mikroorganismen berücksichtigt, obwohl die Schätzungen zur Vielfalt dieser Gruppen stetig nach oben korrigiert werden. Der Großteil der Biodiversität unseres Planeten ist in tropischen Regenwäldern konzentriert, und Los Cedros ist ein exzellentes und zunehmend seltenes Beispiel für diese Art von Lebensraum. Die Tatsache dass wir immer noch so wenig über das Leben auf der Erde wissen verlangt es, dass wir solche unberührten und unersetzbaren Ökosysteme schützen und erhalten; sei es auch nur, weil uns diese Orte als Menschheit nützlich sein können, aber auch und vor allem wegen der Pracht und Magie, die sie besitzen, und von der wir doch nach wie vor so wenig erkennen und verstehen“

– Danny Newman, Mykologe & Fotograf, Aufenthalt in Reserva Los Cedros 2014 (übersetzt)

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