Rio+20: Gerade angefangen und schon vorbei

Über 120 Regierungsabgeordnete sind heute in Rio eingetroffen für den Rio+20 Erdgipfel. Vielleicht haben sie sogar ihre Badehosen mit, denn viel zu tun gibt es ja leider nicht.

20 Jahre ist der letzte Erdgipfel her, genug Zeit also um sich Gedanken zu machen, welche Maßnahmen nötig wären um die Erde zu retten. Allein ein kleiner Blick in unsere Zukunftswochen hätte schon gelangt um den Gipfel mit Themen zu füllen. Aber stattdessen stehen die Ergebnisse schon vorher fest.

Die brasilianische Regierung hat ein ca. 50 seitiges Schreiben vorgelegt, die das Papier eigentlich nicht wert sind, auf das es gedruckt wird. Darin findet man viele hohle Phrasen, gespickt mit ein bisschen Ökoromantik.

Von Rettung der Meere, konkrete Nachhaltigkeitsziele, finanzielle Unterstützung für Ökoprojekte in armen Ländern keine Spur. Auch die Subventionen für schmutzige Braunkohle-, Öl- und sonstige Förderungen wurde nicht angetastet. Dieses Schreiben wird wohl von allen ohne großes Murren unterschrieben werden.

Im Grunde genommen ist der Gipfel ein Treffen von Weichspülern, die nicht den Mumm haben, konkrete Ziele zu vereinbaren und einen Schritt nach vorne zu gehen. Dass Angela Merkel und Friedensnobelpreisträger Barack Obama nicht teilnehmen sagt ja schon alles aus.

Anders als der österreichische Umweltminister, Nikolaus Berlakovich (ÖVP), der kurzfristig abgesagt hat, aber von uns entschuldigt ist, weil er den Nagel auf den Kopf trifft:

„Brasilien hat ein Abschlussdokument vorgelegt, es gibt keine weiteren Verhandlungen mehr – und zum Jubeln und Feiern fliege ich nicht hin. Die Konferenz ist zu Ende, bevor sie begonnen hat.

Der wichtigste Mann vom ersten Gipfel 1992 würde sich im Grabe umdrehen, wenn er nicht noch leben würde. Klaus Töpfer (73), auch der Retter von Rio genannt, ist empört über diesen Alibigipfel.

Da fragt man sich nur, warum man als Steuerzahler solche Lustreisen überhaupt finanzieren muss. Bei solchen mageren Ergebnissen hätte es auch eine Videokonferenz getan. Das hätte Kosten und massenweise CO2 durch die Flüge eingespart.

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