Ein erschreckendes Ergebnis lieferte der Wald Index des WWF mit dem Titel „Die Wälder der Welt – ein Zustandsbericht“. Laut diesem sind in den letzten 8.000 Jahren ein Drittel (genauer gesagt 35%) der Wälder der Erde verschwunden.
„Während in der Vergangenheit vor allem in den heutigen Industrienationen Wald verloren ging, findet der Verlust heute nahezu ausschließlich in den Tropen statt“, warnt Philipp Göltenboth, Leiter des Waldschutzes beim WWF Deutschland. „Befeuert wird die Entwaldung in den tropischen Regionen aber von der Nachfrage nach Holz, Agrargütern und Fleisch in Europa und den USA.“ Der WWF fordert daher, dass die großen Industrienationen die holzproduzierenden Länder auf ihrem Weg zu einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung unterstützen. Außerdem müsse die Einfuhr von illegal eingeschlagenem Holz gesetzlich verboten werden.
„Es liegt in unserem ureigenen Interesse, die Zerstörung der Wälder zu stoppen“, sagt Göltenboth. „Die Waldvernichtung leistet durch den Ausstoß von CO2 einen größeren Beitrag zum Klimawandel als der gesamte Verkehrssektor, also alle Autos, Schiffe, Flugzeuge und Lastwagen zusammen.“
Daneben sei die rapide voranschreitende Zerstörung der Wälder eine der größten Bedrohungen für die weltweite Biodiversität. 86 Prozent der gefährdeten Säugetier- und Vogelarten sind dadurch in ihrem Fortbestand bedroht. Auch die Menschen leiden unter dem Waldverlust: Indigene Völker verlieren ihre Lebensgrundlage. Viele Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen und Erdrutsche, werden auf Abholzungen zurückgeführt. Zudem beziehen laut WWF-Studie ein Drittel der weltgrößten Städte einen bedeutenden Teil ihres Trinkwassers aus Waldschutzgebieten.