Am 17. Oktober muss das Schutzabkommen der Antarktis verbessert werden – Jetzt politischen Druck aufbauen!

Nur durch Zufall bin ich gerade auf einen Artikel gestoßen, der ankündigt, dass es schon in wenigen Tagen eine Konferenz geben wird, die immens wichtig für die Zukunft der Antarktis (Südpol) sein wird.

Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Weltgemeinde ein politisches Meisterwerk gelungen: Im Jahr 1959 wurde ein internationaler Antarktisvertrag geschlossen, in welchem sinnvollerweise beschlossen wurde, dass in der Antarktis keine wirtschaftlichen Interessen geltend gemacht werden dürfen. Es ist den einzelnen Ländern lediglich gestattet, Forschungseinsätze zur größten Eiswüste der Erde zu unternehmen.

Am 17. Oktober 2016 steht ein weiterer Meilenstein an. Dann soll auch das Meer um den Südpol geschützt werden. Leider berichtet hiervon so gut wie kein Medium darüber.

Warum ist der Antarktisschutz so wichtig?

Wasser wird gebunden:

Die Eismenge der Antarktis ist entscheidend für den Meeresspiegel. Geht das Eis weiter zurück drohen ganze Staaten zu verschwinden.

Hier einmal eine extreme Zahl: Schmilzt die Antarktis, steigt der Meeresspiegel um 58 Meter. (Quelle)

Einzigartiger Lebensraum bleibt erhalten:

Durch ihre einzigartige Vegetation, gibt es viele Arten, die nur in der Antarktis vorkommen. Außerdem leben dort auch Tiere, die direkten Einfluss auf die CO2-Bindung der Weltmeere besitzen. So nehmen Wale eine wichtige Funktion bei der Speicherung von CO2 ein. Der Kot von Walen enthält viel Biomasse und sinkt enorm schnell auf den Meeresgrund. Dort werden die abgegebenen Schadstoffe für immer gebunden.

Kaum zu glauben. Aber Wale tragen einen großen Anteil zur CO2 Speicherung und Düngung der Meere bei.

Kaum zu glauben. Aber Wale tragen einen großen Anteil zur CO2 Speicherung und Düngung der Meere bei.

Darüber hinaus düngt der Walkot das Meer, was zum Beispiel zu einem Anstieg von Plankton führt, das auch enorme Mengen an CO2 binden kann. (Quelle)

Die Antarktis liefert wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse:

Vor allem für Klimaforscher ist die Antarktis eine Quelle für schirr endlose Erkenntnisse. Durch Bohrungen der Eisschicht können Proben von verschiedensten Zeitaltern genommen und analysiert werden. Daher wissen wir auch, welche Eiszeiten, wann vorgeherrscht haben.

Aber auch eingefrorene Tiere und Organismen geben uns Einblick in die Geschichte unserer Erde. Zudem sind in der Antarktis Umweltauswirkungen fast immer zuerst zu sehen. Weshalb sie ein guter Indikator für kommende Naturkatastrophen in bewohnteren Gebieten ist. So wurde das Ozonloch in den 70er Jahren von der britischen Antarktis Forschungsstation entdeckt. Wäre es nicht zu dieser Entdeckung und zu den Gegenmaßnahmen (u.a. FCKW-Verbot) gekommen, wäre der CO2 gemachte Klimawandel heute wohl unser kleinstes Problem.

Was bedroht die Antarktis?

Die steigende Durchschnittstemperatur

Klimawandel hin oder her. Der Rückgang der Eisschicht der Antarktis ist wissenschaftlich belegt. Seit den späten 70er hat die Antarktis 53.900 Quadratkilometer Eisfläche verloren. (Quelle)

Unser Ressourcenhunger

In unserer letzten Petitionsliste ist eine Petition dabei, die sich gegen Unterwasserminen einsetzt. Auch wenn es sich irrsinnig anhört, selbst in der Antarktis sollen Rohstoffe abgebaut werden. Obwohl dort extrem schwierige Bedingungen herrschen ist das Interesse am Abbau von Rohstoffen in der Antarktis groß. Das größte Interesse liegt dabei auf Öl, Uran und Gold.

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Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast schon wieder lustig: Der Eisrückgang macht diese Rohstoffe auch noch besser zugänglich. (Quelle)

Geopolitische Interessen

Obwohl die Gebietsansprüche der Antarktis weitgehend geklärt sind, möchte vor allem Russland und China ihren Einfluss in der Antarktis stärken. Dabei geht es auch um den Fischfang. Weshalb es bis dato auch kein Meeresschutzgebiet um die Antarktis herum gibt, da vor allem Russland und China diesen bisher blockierten. (Quelle)

Wie groß ist die Antarktis?

Einen interessanten Fakt, der vermutlich den wenigsten Bewusst ist: Die Antarktis ist größer als Europa! Das sieht man nur nicht auf unseren herkömmlichen 2D-Landkarten. Da braucht man nicht viel Vorstellungskraft um sich auszumalen dass es drastische Auswirkungen für Mensch und Natur hat, wenn die Antarktis verschwunden ist.

Politischen Druck für einen besseren Antarktis Schutz erhöhen

Ich finde dieses Thema hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Zum letzten Treffen des CCAMLR (zu Deutsch: Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis) in Bremerhaven haben auch die „Mainstream-Medien“ ausführlich über das Event berichtet. Jetzt zum Treffen am 17.10.2016 muss dringend noch der Schutz des Südpolarmeers mit in den Vertrag mit aufgenommen werden. Die Vorzeichen stehen gar nicht so schlecht, selbst die russische Regierung zeigt sich gesprächsbereit.

Doch wir wissen alle, wie schnell Abkommen scheitern können. Vor allem wenn der politische Druck zu gering ist. Denn dann gibt es ja nichts zu verlieren. So wäre es von Nöten zum einen die Medien auf dieses Treffen aufmerksam zu machen. Das geht heutzutage über Social Media ja recht schnell. Gerne dürft ihr auch diesen Artikel teilen 😉

Aber auch den Politikern muss bewusst sein, dass uns dieses Anliegen am Herzen liegt. Dafür hat die Organisation Antarctic Ocean Alliance virtuelle Postkarten vorbereitet, die ihr je nach Länderauswahl dem dazugehörigen Politiker sendet. => Zur Protestaktion Ihr könnt natürlich an mehrere Verantwortliche der unterschiedlichen Länder schreiben.

Sende diese Postkarte um den politischen Druck zu erhöhen.

Sende diese Postkarte um den politischen Druck zu erhöhen. Zur Protestaktion

Der Text der Postkarte für Frank-Walter Steinmeier lautet wie folgt:

Sehr geehrter Herr Minister,

im Oktober haben 24 Nationen sowie die Europäische Union die Möglichkeit Geschichte zu schreiben, indem sie die unberührten Ozeane um die Antarktis mit ihrer erstaunlichen Tier- und Pflanzenwelt schützen. Die Staaten des Antarktis-Vertrags vereinbarten vor nunmehr 25 Jahren ein Verbot des Bergbaus in der Antarktis, aber Bedrohungen wie zerstörerische Fischereipraktiken und der Klimawandel gefährden die Gesundheit der Ozeane um diesen Kontinent weiterhin. Um das einzigartige Ökosystem der Antarktis zu bewahren, müssen wir diese Gewässer schützen.

Als Mitglied der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis haben Sie die Möglichkeit, sich für die Bewahrung der Vielfalt des Lebens im Südlichen Ozean einzusetzen.

Bitte seien Sie meiner vollen Unterstützung für die Schaffung eines Systems von Meeresschutzgebieten im Südlichen Ozean versichert. Ich bin mir bewusst, dass Deutschland in den Bemühungen zur Schaffung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis eine führende Rolle spielt. Bitte setzen Sie Ihre Vorreiterrolle durch aktives Engagement mit den Staaten fort, die solche Maßnahmen bislang ablehnen, und ergreifen Sie weitere Schritte, um den Südlichen Ozean für künftige Generationen zu schützen.

Hochachtungsvoll,

Diesen Text könnt ihr zusätzlich noch auf seine Facebook-Pinnwand schreiben.

5 Gedanken zu „Am 17. Oktober muss das Schutzabkommen der Antarktis verbessert werden – Jetzt politischen Druck aufbauen!

  1. Es ist wichtig, dass sich auch große Zeitschriften dafür interessieren. So können viele Menschen mit dem Thema konfrontiert werden. Die Zeit wird zeigen wie der Planet sich weiter verändern wird.

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