Wohin mit dem Geld – Teil 2

Das ist eine Fortsetzung des Artikels Wohin mit dem Geld? in diesem Teil soll es darum gehen, was es für Möglichkeiten gibt sinnvoll „grün“ zu investieren als normaler Bürger. Natürlich gibt es noch viele weitere Projekte und sicherlich findet man auch ab und zu auf Plattformen wie Kickstarter und anderen Crowdfunding Plattformen ein paar ökologisch nachhaltige Projekte, doch bei den hier vorgestellten Projekten steht die Nachhaltigkeit im Vordergrund und das „Vermehren“ von Geld durch Anlegen ist eher etwas Nettes nebenbei.

Kiva.org – Hier geht das Geld in Mikrokredite meist in Entwicklungsländer. Sicherlich fragt man sich da: In den Entwicklungsländern soll ich mein Geld anlegen und auch zurückbezahlt bekommen? Ist das denn sicher? Auf der Webseite steht 98,66% der Kredite wurden zurückgezahlt, wie ist das möglich? Man vergibt den Kredit nicht direkt an die Personen, sondern an einen „Field Partner“, einer Organisation, die diese Kredite dort verteilt und als Mittelmann zwischen den Geldgebern und Kreditnehmern fungiert. Die meisten dieser Field Partner benutzen ihre Finanzreserven (aus den Zinsen der Kredite) um die Kredite an die Geldgeber bei Kiva zurückzuzahlen, selbst wenn es zu einem Zahlungsausfall kommt. Man sieht zu diesem Field Partner eine ausführliche Statistik/Bewertung bei jedem Projekt auf Kiva. Dort sieht man z.b. die Ausfallrate, wie viel insgesamt über diese Organisation verliehen wurde und so weiter. Anlegen kann man umweltbewusst z.b. in der Green Kategorie welche viele Projekte um Solaranlagen zu kaufen und Anderes enthält. Insgesamt wurden fast 750 Millionen Dollar verliehen seit 2005, einsteigen kann man mit bereits einem 25$ Mikrokredit an eine Person/ein Projekt seiner Wahl.

Ist es nun also gut den „armen“ Leuten in Entwicklungsländern Kredite zu geben statt für sie zu spenden? Das muss jeder selbst wissen. Natürlich wollen wir, dass die Leute dort auf eigenen Beinen stehen können, und dafür ist es nun mal nötig ein gewisses Gefühl für Geldangelegenheiten zu bekommen. Das kann man bestimmt nicht erlangen indem man immer nur Spenden bekommt, das Projekt ist sozusagen also auch ein Teil Wirtschaftsbildung für die Kreditnehmer.

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kiva
Beeindruckende Statistiken von Kiva

Bettervest.de – Hier werden verschiedene Projekte angeboten (viele aus Deutschland) bei denen eine CO2 Einsparung erreicht werden soll. Das Geld wird beispielsweise für den Austausch von Beleuchtung in Geschäften oder für die Installation von Solaranlagen oder der Erneuerung der Heizung benutzt. Dabei wird von Experten vor jedem Projekt eingeschätzt, wie viel CO2 Einsparung dabei möglich ist in absoluten Tonnen und in Prozent. Die Laufzeiten sind mehrere Jahre und die Renditen meist zwischen 7 und 8%. Hier wird jedoch ausdrücklich auf das Risiko hingewiesen, denn hier steht anders als bei Kiva keine Organisation dazwischen, die einen Totalausfall abfangen könnte. Es werden zur Risikominderung jedoch unabhängige Experten beauftragt, die jedes Projekt vorher gründlich untersuchen.

bettervest
Das Prinzip von Bettervest

GLS Bank – Diese Bank ist etwas anders als die Banken, die die meisten von uns kennen. Hier sind die Grundwerte der Bank nicht Gewinnmaximierung und Kosteneinsparung, sondern Nachhaltigkeit und Transparenz (Ja es scheint auch Transparenz bei Banken zu geben). Kredite werden ausschließlich in den Bereichen Energie, Wohnen, Bildung, Gesundheit und Ernährung vergeben. Sie bietet dabei alle Geldanlage Möglichkeiten die man von einer normalen Bank erwarten würde, wie Girokonto oder Vorsorge. Beim Anlegen von Geld kann man sich aussuchen, in welchen Branchen es vorzugsweise investiert werden soll (z.b. erneuerbare Energien). In der Kundenzeitschrift kann man regelmäßig nachlesen in welche Projekte gerade investiert wird. Die GLS ist dabei eine Genossenschaftsbank im Besitz von über 39.000 Menschen, die das Ziel eines menschlichen Bankgeschäfts verfolgen. Da hier möglichst nutzorientiert und nicht gewinnorientiert investiert wird, ist die Verzinsung auch nicht mit anderen Banken zu vergleichen. Allerdings tut man hier allein mit dem Haben von Geld schon Gutes. Durch die Transparenz kann man sehen wie das Geld 2014 investiert wurde (Energie = nur erneuerbare Energieprojekte):

gls
Eine Übersicht welcher Anteil des Geldes der Bank in welche Bereiche floss

 

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