Monokultur ist scheiße!

Wer zu viel isst wird dick, wer zu viel raucht bekommt Krebs und wer zu viel Sport treibt macht sich die Gelenke kaputt. Das Leben ist ein Balanceakt und die gesunde Mischung muss stimmen. Ähnlich ist es in der Natur. Wird nur der immergleiche Mist gepflanzt bringt man vielleicht Investoren zum strahlen, macht aber zugleich die Umwelt kaputt.

In Fachkreisen wird dies auch Monokultur genannt und ist wohl das Regenwald-Unwort seitdem ich Blog2Help betreibe. Durch zahlreiche Petitionen haben wir schon auf die Gefahren der Monokultur hingewiesen und dagegen angekämpft. Vor allem durch die Einführung des E10 Kraftstoffes ist das Thema auch bei der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Probleme erkennt und erklärt man am Besten immer an einem Praxisbeispiel. Dieses Liefert uns unser Freund Andreas, der in Costa Rica brachen Regenwald wieder aufforstet um vor allem auch den stark vom Aussterben gefährdeten großen Soldatenara Lebensraum zu schaffen. Dabei muss er viel im Land umherreisen um an Samen der Nahrungsbäume zu gelangen um diese auf seinen Flächen pflanzen zu können.

Doch dies wird immer schwerer, weil die gewinnbringenden Plantagen drastisch zunehmen. In seinem letzten Blogbeitrag berichtete er, dass er gerade noch die Früchte eines Titor-Baumes retten konnte, bevor dieser gefällt wurde. Zum Opfer ist dieser einer Ananasplantage gefallen, die in Costa Rica immer mehr zunehmen und Kleinbauern vertreiben. Diese setzen sich jedoch nur wenig zu wehr, da die Armut sie dazu zwingt ihr Land abzugeben, denn die Plantagenbetreiber zahlen gut.

Großer Soldatenara

Großer Soldatenara By Alois Staudacher (Own work) [GFDL  or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Das können sie auch, denn wir Industrieländer konsumieren exotische Früchte sehr gerne und neben der Banane ist die Ananas ebenfalls sehr beliebt in Deutschland. 70% der verkauften Ananasse sind vom Typ MD-2, welche auch in Costa Rica angepflanzt werden. Diese Monokultur-Plantagen haben verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Im Fall dieser Ananas-Plantagen vor allem auf den schon genannten Soldatenara, der diese großen schattenspendenden Bäume und seine Samen zur Ernährung benötigt.

Uns als Verbraucher sind da auch ein wenig die Hände gebunden. Natürlich sollte man beim Kauf von exotischen Früchten auf die bekannten Siegel achten. Doch auch das wird Monokultur-Plantagen nicht unbedingt verhindern. Allerdings kann zum Beispiel der Fairtrade Handel dafür sorgen, dass die Hersteller wieder mehr aus den bäuerlichen Betrieben stammen und nicht ein großes Unternehmen alles für sich einstreicht. Durch das Bio-Siegel und den daraus resultierenden Bio-Anbau dämmt man zumindest den komplett aus dem Ruder gelaufenen Einsatz von gesundheitsschädlichen Pestiziden ein. Aber wie Eingangs erwähnt ist auch hier Maß halten beim Konsum die oberste Devise. Danach kommt das Prinzip „saisonal & regional“ einkaufen.

Wer Andreas und sein Projekt unterstützen möchte, kann sich hier eine Baumpartenschaft sichern und so dem Kampf der Plantagen in dieser Region anschließen.

2 Gedanken zu „Monokultur ist scheiße!

  1. Das mit dem Gleichgewicht ist super erklärt.
    Im costarikanischen Regenwald ist es durch unsere Schuld verloren worden.
    Denn wir in Deutschland kaufen die ganze Ananas und andren Krams von da auf.

    Mein Glückwunsch zum 1a Beitrag!

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