Die Simsalaseo Kurzgeschichte

Hallo liebe User, heute mal einen ungewöhnlichen Blogeintrag. Und zwar versuche ich einen Blogger zu unterstützen, dessen Blog ich sehr gerne lese und er mir schon sehr mit seinen tollen Listen über Artikelverzeichnissen und Co weitergeholfen hat. Er nimmt an einen sogenannten SEO-Contest teil, unter „SEO“ versteht man die Kunst, seine Webseite in den Google-Suchergebnissen nach oben zu bringen. Bei diesem Contest gibt es für den Sieger 500€ und er ist momentan auf Platz 3. Jedoch geht der Contest nur bis zu diesem Freitag, also ist die Zeit nur noch sehr kurz und die Konkurrenz ist stark.

Für Blog2Help springt vielleicht auch was dabei raus, ein bisschen Promotion und vielleicht spendet er ja auch etwas, wenn er gewinnt. Das Konzept des DoFollow-Bloggers ist „Content ist King“. Deshalb hat er in den letzten Tagen Artikel in dem Umfang 10.000, 7.000 und 5.000 Wörter veröffentlicht, nur um sein Bild höher zu ranken. Ziel ist es nämlich ein Bild in der Google-Bildersuche unter dem Stichwort Simsalaseo auf den ersten Platz zu bringen. Ich möchte ihm mit einem Artikel helfen, bei dem ich aber noch nicht weiß, wie viele Wörter ich zusammen kratzen werde. Meine Taktik ist eine kleine Geschichte über das Bild zu erfinden. Da ich aber schon in der Grundschule nur äußerst durchschnittlich war, was Bildergeschichten oder dergleichen anbelangt, erhoffe ich mir von euch Gnade, was die Qualität der Geschichte angeht, da sie wie gesagt nur dazu dient, einen einigermaßen sinnvollen Blogeintrag zu verfassen, aber hauptsächlich darum, Wörter für den Simsalaseo-Bildercontest zu generieren. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn der ein oder andere die Geschichte liest und sie vielleicht sogar unterhaltsam findet.

Start der Geschichte:

Simsalaseo
Was bedeutet das geheimnissvolle
Wort Simsalaseo?

„Wie viele das wohl sind“ dachte sich Uziel, als er mal wieder gen Himmel blickte und in Gedanken vertieft war. Er hatte schon des Öfteren Fernweh, aber er weiß nicht woher das kommt, denn eigentlich lebt er ja auf einem der schönsten Fleckchen der Erde, im ecuadorianischen Regenwald. Als er klein war lehrte ihm sein Opa das Imkern und so hatte er im Gegensatz zu manch anderen in seinem Dorf ein recht ansehnliches Einkommen. Viele müssen leider Raubbau an der Natur betreiben um sich ein wenig Luxus leisten zu können. Gut findet das keiner, aber in Armut soll deshalb auch keiner leben, denken sich die Dorfbewohner. >Solange sie es nur im kleinen Stil machen und nicht, wie ein paar Hundert Kilometer entfernt, es ein Holzkonsortium macht, der alles niederwalzt und kein Fleckchen Grün mehr hinterlässt, wird das schon gerade so in Ordnung sein< – denkt er sich.

Ab und an kommen Touristen vorbei, die ein bisschen Geld bringen, vor allem aber Uziel profitiert davon. Es hat sich herumgesprochen, dass sein Honig der Beste des Landes ist und so kommen sie von überall her um den Honig zu kaufen. Eines Tages war auch eine Zigeunerin unter den Touristen dabei, die seinen Honig lieben. Sie war so von dem Geschmack und dem charismatischen Uziel begeistert, dass sie ihm anbot, eine Weile zu bleiben um ihn in die Kunst der Magie einzuweihen.

Erst war er nicht begeistert davon, wenn er ehrlich ist, fürchtet er sich vor der alten Frau, die schwarz gekleidet ist, ein sehr faltiges Gesicht, dunkle Augen, schwarze Haare und eine Warze auf der Nase hat. Doch die Neugier hat gesiegt, er lauschte gespannt der Magierin, die auch eine faszinierende Kristallkugel dabei hatte. Sie erzählte von sprechenden Raben, kohlschwarze Vögel, die magische Kräfte haben
>Sprechende Vögel sind im Regenwald ja nichts ungewöhnliches, aber Vögel mit magischen Kräften sind schon sehr skurril<, dachte sich Uziel. Sie murmelte auch oft etwas von Simsalaseo, davon habe er ja noch nie was gehört, aber er traute sich nicht zu fragen, was das bedeuten soll. Die Zigeunerin erzählte ihm, wie sie zu diesen Kräften kam. Ihre Urgroßmutter hatte auch magische Kräfte und als ihre Mutter durch eine Pilzvergiftung starb, wurde sie von ihrer Urgroßmutter aufgezogen, die sie zwar streng behandelte, aber ihr alles Lehrte, was sie wissen musste um diese mächtige magische Kraft zu bekommen. Jedoch brauche man dafür auch ein Talent, so einfache Dinge wie andere Leute in der Kristallkugel zu beobachten kann jeder, aber so anstrengende magische Kräfte, die zum Beispiel Steine vom Himmel regnen lassen, dass benötigt nicht nur viel Übung sondern auch das angesprochene Talent. Uziel war begeistert davon, was man wohl so alles als Magier anstellen könne, doch was es mit diesem Simsalaseo auf sich hatte, wüsste er schon noch gerne. Doch das bekam er Tage und Wochen nicht heraus, die alte Dame lehrte ihm an Anfang viel über Kräuter und was für Kräfte sie haben und was für Kräfte sie bekommen, wenn man sie mit gewissen Dingen, wie Rabenhaare mischt. Doch alles konnte sie ihm nicht zeigen, denn manche Dinge sind im Regenwald nicht auffindbar, obwohl es doch der artenreichste Ort auf der Erde ist.

Aber auch er konnte der Zigeunerin einiges beibringen. Sie war ganz begeistert von der Bienenzucht. Die soziale Struktur der Tierchen hat es ihr angetan, jede Biene ist ausschließlich dazu da, um für das Volk zu arbeiten und zu sterben, nur damit die Königin das Volk vergrößern kann. Auch ihre erstaunlichen körperlichen Leistungen faszinieren sie, 8000 Kilometer fliegt eine Biene in ihrem Leben, jedoch braucht es ca. 200.000 Flugkilometer um nur ein Kilogramm Honig herzustellen. In der Hochzeit im Mai/Juni legt eine Königin bis zu 3.000 Eier um ihr Volk zu vergrößern. Auch die Imkerei an sich ist sehr spannend. Bienen sind eigentlich sehr friedfertig, Uziel braucht nur einen Schutzanzug, wenn er die Waben stiehlt, ansonsten kann man sich den gelben Tierchen nähern, ohne dass die aggressiv werden und zum stechen anfangen.

Außerdem lehrte er ihr, wie man die Zeichen des Regenwalds deuten kann, kurz bevor es regnet, verhalten sich die Tiere zum Beispiel anders als normal. Auch muss man sich nicht vor den gefährlichen und teilweise giftigen Lebewesen im Tropenwald fürchten, wenn man sich richtig verhält. Einmal hat er der alten Frau sogar das Leben gerettet, in dem er gerade noch die Schlange die die Frau angreifen wollte, packte und so schlimmeres verhinderte.

Eines Abends, als sich Uziel wieder auf die langsam ermüdende Kräuterkunde eingestellt hat, kam die Magielehrerin mit einem Tuch in dem irgendetwas drin war langsam und vorsichtig auf ihn zu. Sie öffnete das Tuch und es kam eine Kugel zum Vorschein, sie sprach: „Die ist für dich“. Uziel hatte zwar schon oft beobachtet, dass wie sie oft in die Kugel blickte, aber was sie da machte, wusste er nur begrenzt. Aufgeregt fragte er sich, was sie ihm damit wohl lehren würde und was man damit machen könne.

Die Zigeunerin sprach: „Ich bin überzeugt davon, dass du ein großer Hexenmeister werden kannst, du bist so eins mit der Natur und dem Universum, du erkennst Dinge, die andere gar nicht wahrnehmen. Außerdem bin ich mir sicher, dass du damit kein Unheil anstellst, sondern es nur einsetzt um anderen zu helfen, deshalb gehen wir jetzt einen Schritt weiter und ich lehre dir den Umgang mit der Kugel“. So gingen viele Tage ins Land, ohne dass Uziel ein einziges Mal was in der Kugel sah, die Alte hatte ihm zwar immer wieder gezeigt, was man damit machen könne und wie es funktioniert, aber so einfach wie es bei ihr aussah war das Ganze gar nicht. Doch eines Tages, als er das Zauberwort, über das er sich so viel Gedanken machte, „Simsalaseo“ sprach erschien tatsächlich etwas in der Kugel. Uziel sah viele Menschen, die mit irgendetwas am Ohr hektisch umherliefen in einem Ort, der fast keine Natur um sich herum hatte. Die Magierin erklärte ihn, dass das eine Großstadt sei, in einem entfernten Land. Er hat es zwar nicht geschafft in die Zukunft oder in die Vergangenheit geschaut, sondern in die Gegenwart an einen anderen Ort, doch das sei ein guter Schritt.

Uziel verbrachte von da an viel Zeit in seinem Bett damit, fremde Städte zu bereisen, denn obwohl er nicht wirklich Fortschritte bei der alten Dame und dem Unterricht machte, im Verreisen per Kristallkugel und Simsalaseo war er sehr gut.

Er stellte faszinierend fest, dass die Leute überall auf der Welt andere Gewohnheiten hatten und auch andere Lebensstile pflegten. Davon hätte er nicht mal im Traum daran gedacht, dass die Welt so groß und unterschiedlich ist, er ist ja nie aus seinem Dorf herausgekommen.

Ab und zu nahm er die Kugel, um das hübscheste Mädchen im Dorf, Elaia, zu beobachten. Noch nie hat er sich getraut sie anzusprechen. Immer wenn sie entgegenkommt, lächelt er kurz und blickt dann verschämt zu Boden, weil er Angst hat, wie sie reagiert. Oft träumte er davon, wie er sich wünscht, dass sie zusammen sind und mit einem einfachen „Simsalaseo“ den Traum in Erfüllung gehen lassen kann. Doch so einfach geht das leider nicht, denn er machte ja nicht einmal mehr Fortschritte in Sachen Magie.

So kam es auch, dass nach weiteren zwei Monaten, die Zigeunerin die Geduld verlor und schweren Herzens abreiste. Warum er keine Verbesserung in seinen Künsten schaffte, wusste er nicht. Vielleicht war er von Elaia so abgelenkt oder er hatte doch kein Talent für so einen Hokuspokus.

Doch jetzt liegt er da, denkt wie so oft über all das nach, was passiert ist und spürt diese Leere in seinem Herzen. Er verdient gut, hat eine Kugel, mit der er die Welt begutachten kann, hat viel von der Magierin gelernt, wohnt auf einem der schönsten Fleckchen der Erde und hat Millionen von Bienen, die ihn brauchen. Aber trotz alledem fehlt irgendwas in seinem Leben. Vielleicht sollte er die Sachen packen und einfach die Welt bereisen. Doch dafür alles zurücklassen? Was wäre, wenn das die falsche Entscheidung ist und er als Verlierer zurück ins Dorf kommt, was sollte Elaia, seine Traumfrau von ihm denken? Und so schlief er wie so oft, mit schweren Gedanken auf seinem Lieblingsplatz ein. Im Regenwald ist es ja warm genug, nur ein wenig erstochen wacht man am nächsten Tag ohne Fliegengitter auf.

Der nächste Tag plätschert nur so vor sich hin. Er muss unentwegt über seine Gedanken des letzten Abends denken. „Ach ihr lieben Bienen, wenn ich doch nur fliegen könnte und das ohne zurück in mein Nest zu kommen“ sprach er zu seinen gelben Freunden. Am Abend starrt er wieder in seine Kugel – Simsalaseo – und er ist in einer anderen Welt, in der er sich immer mehr wohler fühlt als hier in seinem richtigen Leben.

Das alles lässt ihn auch in den kommenden Tagen keine Ruhe, sodass er beschließt, seine Bienen schweren Herzens seinem guten Kumpel zu überlassen, der ihm in den letzten Jahren immer tatkräftig unter die Arme gegriffen hat. Er müsste sich schon langsam so gut mit Bienen und deren Gepflogenheiten auskennen, sodass die Bienen ordentlich verpflegt werden.

Er holt sein erspartes vom Stammeshäuptling, der auch als Bank fungiert, da er der Vertrauenswürdigste ist, packt die wichtigsten Sachen in einen großen Rucksack und startet am kommenden Tag seine Reise ins Unbekannte. Auch seine Kugel ist dabei, obwohl er sie und das Zauberwort Simsalaseo hoffentlich nicht brauchen würde, da er ja jetzt selbst auf Reisen geht und hoffentlich allerhand erlebt.

Seine erste Reise führt ihn durch den Regenwald Ecuadors, den er langsam schon wie seine Westentasche kennt. Er will zum Flughafen am Ende des Waldes um von dort aus nach New York zu kommen. Großstädte haben ihn am Meisten in der Kristallkugel fasziniert und New York ist ja wohl die Großstadt schlecht hin.

Am Flughafen angekommen, sagt der Pilot zu ihm, dass er maximal mit seiner kleinen zweimotorigen Maschine bis nach Mexico kommt, aber es von da aus viel leichter ist, bis nach New York zu kommen. So stimmt Uziel auch zu, dorthin zu fliegen, der Preis ist auch überschaubar.

In Mexico City angekommen, fallen Uziel fast die Augen aus, zwar ist hier die Skyline nicht so gewaltig wie in seinem ursprünglichen Reiseziel, aber hier wimmelt es nur so von Menschen, Straßen, Geschäfte etc.. Hier herrscht das pure Leben, das gefällt ihm, sodass er beschließt noch eine Weile zu bleiben. Doch hier muss man auch aufpassen, die Kriminalitätsrate ist sehr hoch und einem unerfahrenen Knaben wie ihm, kann man da leicht etwas antun, einmal nicht aufgepasst und schon steht man ohne Geld da. Aber zum Glück sieht er aus wie der typische Backpacker, der eigentlich nicht viel Geld dabei hat und meistens von der Hand in den Mund lebt. Es kann ja keiner ahnen, dass ausgerechnet er die Ausnahme von der Regel ist und sein ganzes Vermögen dabei hat, weil er so viel sparen konnte über die Jahre.

Von Mexico City reist er dann mit der Bahn weiter Richtung New York. Zug fahren ist in den USA zwar etwas teurer als Fliegen, aber das schon nicht nur die Umwelt, sondern man sieht auch viel von der Landschaft. Es fasziniert ihn, dass die Landschaften sich in Amerika so sehr abwechseln. Von dichten Wäldern, über Wüste oder großen Städte gibt es hier einfach alles.

Angekommen in New York ist Uziel überwältigt von den hohen Häusern, bei denen ihm es schon schwindelig wird, wenn er nach oben schaut. Nach einem Besuch auf so einem hohen Haus, stellt sich heraus, dass es einem oben noch schwindeliger wird, als wenn man nur nach oben schaut, er muss sich schon gewaltig festhalten, damit er nicht glaubt, er fällt runter.

In New York trifft er Tag darauf eine hübsche Dame, die ihm erzählt, wie toll es in Europa ist und das er diesen Kontinent unbedingt einmal besuchen müsse. Tolles essen, viel Kultur und hübsche Frauen soll es dort geben. Er kann ihr natürlich nicht erzählen, dass er das alles schon gesehen hat, damit sie nicht denkt, er sei verrückt. Obwohl das hier wohl gar nichts Besonderes ist, in den letzten Wochen seiner Reise hat er Dinge gesehen, die er nicht für möglich gehalten hat. Telefone, mit integriertem Fernseher sind da schon das harmloseste, aber für die Menschen hier scheint das alles normal zu sein. In seinem Dorf gab es ein Dorftelefon, das die Hälfte der Zeit nicht funktioniert, >das ist wahrscheinlich undenkbar für die Leute hier<;, dachte er sich.

Nach der Unterhaltung mit der Dame zieht er wie gewohnt weiter um neue Abenteuer zu entdecken. Doch New York ist nicht so schön, wie er sich es gedacht hat, sodass er den Ratschlag der Frau beherzigte und sich ein paar Tage später ein Flug über den großen Teich, Richtung Europa buchte.

Es strich einige Zeit ins Land, in der Uziel viel von Europa gesehen hat. Unzählige Kirchen, Altstädte, Burgen und Museen hat er bis dahin besichtigt und war vollends begeistert über diesen tollen Kontinent und er war gespannt, was ihn sonst noch so erwarten wird.

Es führte ihn nach Paris, die Stadt der Liebenden. Am Eifelturm, den Wahrzeichen der Stadt angekommen, ist er ein bisschen Wehmütig. Überall sind verliebte Pärchen und er muss an Elaia denken, seiner Traumfrau in seinem Dorf. Er war sich die ganze Zeit gar nicht bewusst, wie sehr er sie vermisst, weil er so sehr von seiner Reise fasziniert war und so viel erlebt hat, dass er es wohl verdrängt hat. Doch heute schmerzt es so sehr in seinem Herzen, wie damals auf dem Stein, wo er die Entscheidung für diese Reise getroffen hat. >Vielleicht ist die Zeit des Reisens vorbei und ich muss zurückkehren und um diese Frau kämpfen! Doch was ist, wenn ich vergebens Kämpfe?<; denkt er sich und schläft ein.

Am nächsten Morgen entschließt er sich zu versuchen, ein paar Abenteuer zu erleben oder wenigstens ein paar interessante Menschen zu treffen, doch irgendwie klappt das nicht so, wie er sich das wünscht. Er muss ständig an seine Elaia denken, wie sie Wasserholen gegangen ist, wie er sie heimlich beobachtet hat, “HEIMLICH BEOBACHTET“, schrie er auf. Das war es. Er hat sich die ganze letzte Zeit gar nicht an seine Kristallkugel erinnert. Er rennt zurück zu seinem Zimmer, welches er bei einer älteren, netten Dame gemietet hatte und stürmte auf seinen Rucksack zu um seine Kugel herauszuholen.

Er konzentriert sich so fest auf seine Geliebte, wie er es noch nie getan hat, die Sehnsucht schmerzt richtig in seinem Herzen und dann spricht er das Zauberwort „Simsalaseo“ aus und fällt fast in Ohnmacht, als er die Bilder in der Kugel sieht. Elaia wird von Soldaten aus ihrem Haus vertrieben und weint, das ganze Dorf, der Wald und seine geliebten Bienen werden von Bulldozern zerstört. >Das kann doch nicht sein<, denkt er sich verzweifelt mit Tränen in den Augen. Er muss sofort telefonieren. Er rennt die Treppe hinunter und fleht seine Vermieterin aufgewühlt an, dass er telefonieren müsse, diese bringt ihm sofort das Telefon und war gespannt, warum er so außer sich ist. Natürlich hat sie nichts verstanden, was er aufgeregt ins Telefon brüllt, als endlich einer hingegangen ist, nach gefühlten hundert Versuchen. Doch beim Auflegen scheint er sehr verwirrt zu sein. Der alten Frau kann er ja nicht erzählen, was passiert ist, also erfindet er eine Lügengeschichte, die halbwegs plausibel klingt, damit die Frau nicht Verdacht schöpft, er sei ein Hexenmeister oder sowas in der Art. Er erzählt ihr, dass er in den Nachrichten gehört hat, dass sein Dorf zwangsumgesiedelt wird, weil darunter Öl gefunden wurde, aber er habe sich wohl im Namen verhört. Sie beäugte ihn ein wenig ungläubig, da sich nicht glaubt, dass man deshalb so ausflippt, aber sie wollte auch nicht weiter nachhacken und so ging er zurück in sein Zimmer.

„Aber ich hab es doch gesehen, wie das Dorf zerstört wurde. War immer alles nur eine Illusion, was die Kugel mir zeigte? Wieso hat er mir am Telefon gesagt es sei alles so wie immer? Vielleicht spielte sich das alles nur in meinem Hirn ab?“, murmelte er leise vor sich hin. Er beschließt es noch einmal zu versuchen mit der Kugel, „Simsalaseo“ sprach er und sah genau die gleichen Bilder wie zuvor auch, doch dieses Mal hat er mehr auf die Details geachtet, die Sonne stand wie im Winter in Ecuador und im Moment ist es doch erst Herbstanfang dort, da kann doch was nicht stimmen.

Die Zigeunerin hat ihn oft versucht, das Wahrsagen beizubringen, aber er hat es beim besten Willen nicht hinbekommen, vielleicht hat es ja heute geklappt, warum auch immer. Vielleicht ist die Liebe zu seiner Traumfrau ja so stark, dass er Sachen schafft, die er sonst nie geschafft hat.

So beschließt er wieder zurück zu reisen und sein Dorf zu warnen. Zwei Tage und gefühlte hundert Flugstunden später kommt er in Mexico City an, auf dem Flughafen, wo seine Reise eigentlich gestartet ist. Er versucht den Piloten mit dem kleinen Flugzeug per Funk zu erreichen, der ihn damals hier her geflogen hat. Das erwies sich als schwieriger als gedacht, doch nach drei Tagen hat es endlich geklappt und so macht er sich mit etwas Verspätung zu seinem Heimatdorf auf. Nur noch der vergleichsweise kurze Marsch durch den Regenwald und es ist geschafft.

Im Dorf angekommen, vergewissert sich Uziel erst einmal, ob noch alles so ist wie früher. Und tatsächlich: Alles ist so wie immer, als wär die Zeit hier stehen geblieben .Früher ist es ihm gar nicht aufgefallen, dass hier so rein gar nichts passiert und sich auch nichts verändert. Er beschließt sich von seiner anstrengenden Reise erst einmal zu erholen und zu seinem Lieblingsplatz zu gehen, um ein Schläfchen zu halten, bevor er die Leute vor dem Unheil warnt.

Am nächsten Tag führt ihn sein Weg direkt und ohne Umwege zum Stammeshäuptling. Diesem erzählt er alles von Anfang an. Wie er von der Magierin gelernt hat, wie er mit der Kristallkugel und den Zauberwort „Simsalaseo“ in fremde Orte schauen konnte und er deshalb seine Reise angetreten hat und wie er auf einmal in die Zukunft blicken konnte, wohl aufgrund seiner Liebe zu Elaia. Doch der Häuptling glaubt ihn nicht und hält ihn für verrückt. Damit hat Uziel nicht gerechnet, denn dem Stammeshäuptling hat er immer vertraut, ja sogar aufgesehen hat er zu ihm und ihn für einen weißen Mann gehalten.

Egal, wem er es erzählte, keiner glaubt ihn. >Vielleicht kann man die Zukunft ja nicht beeinflussen<; denkt er sich. So verstrichen die Tage im Dorf und er hoffte, dass es nur ein Hirngespinst seinerseits war. Doch als der Winter ins Land zog, wurde er immer unruhiger und tatsächlich heulte es eines Tages im Regenwald auf. Er läuft auf den Dorfplatz und alles ist so, wie er es prophezeit hat. Schwere Maschinen machen sich über den Wald her und seine Geliebte wird von einem Soldaten aus dem Haus gezerrt. Er spürte ein Gefühl in sich, wie er es noch nie gespürt hat, er muss etwas unternehmen! Er erinnert sich an seinen Großvater der ihm auf seinem Sterbebett „vertraue deinem Herzen“ mitgegeben hat und stellt sich wagemutig vor einen Bulldozer hin und schreit „Stoppt die Zerstörung oder euch wird schreckliches widerfahren“. Die Arbeiter und Soldaten hielten kurz inne, aber leider bloß um zu lachen. „Verschwinde oder wir machen auch dich platt“ schrie einer der Fahrer. Uziel nimmt seinen ganzen Mut zusammen, setzt alles auf eine Karte und schreit so laut, wie er in seinem ganzen Leben noch nicht geschrien hat: „SIMSALASEO“.

Der Himmel verdunkelt sich, die Maschinen der Arbeiter stoppen und lassen sich nicht mehr anmachen, die Soldaten stehen wie angewurzelt da, weil ihre Gewehre wie Magnete vom Boden angezogen werden und sich nicht mehr lösen lassen. Uziel ist selbst überrascht davon, was für eine Kraft er doch entwickeln kann und so nimmt er noch einmal allen Mut zusammen um „Ich hab euch gewarnt, verschwindet von hier bevor ich euch platt mache“ in Richtung der Soldaten und Arbeiter zu schreien. Diese nehmen ihre Füße in die Hand und laufen so schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben gelaufen sind.

Die verwirrte Elaia, in deren Gesicht sich noch ein paar Tränen abzeichnen, stürmt auf Uziel zu und fällt ihm dankbar in die Arme. „Du bist mein Held, du hast uns alle gerettet“, flüstert sie ihn ins Ohr und gibt ihm ein Kuss auf die Wange. Mit rotem Kopf flüstert er „Simsalaseo“ gen Himmel und denkt an die Zigeunerin, die er das alles verdankt.

Ab jetzt liegt es in seiner Hand, wie er seine Zukunft gestaltet.

So das war es. Erst einmal Danke an alle, die sich das bis hier her durchgelesen haben 😉 Die Geschichte ist vielleicht nicht die Beste, aber ich muss sagen es ist verdammt harte Arbeit die sich so einfachaus den Fingern zu saugen. Bis hierhin sind es nur läppische 3.670 Wörter. Wenn ich daran denke, dass der Admin von DoFollow für sein Ziel den Contest zu gewinnen in den letzten drei Tagen, drei Artikel mit über 22.000 Wörtern geschrieben hat, dann muss ich davor meinen Hut ziehen, vor allem weil er es ja eigentlich nur über ein Thema geschrieben hat und wie ich gerade gemerkt hab, ist es gar nicht so einfach, sich diesbezüglich was aus den Fingern zu saugen.

Ein Gedanke zu „Die Simsalaseo Kurzgeschichte

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